Israel: Verteidigungsminister Gantz und Oppositionsführer Netanjahu lehnen Waffenlieferungen an die Ukraine ab

Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz und Oppositionsführer Benjamin Netanjahu haben sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Beide lehnten die Änderung der Israels Politik in dieser Frage ab, berichtet The Times Of Israel.

„Wir verkaufen keine Waffen an die Ukraine“, sagte Benny Gantz gegenüber Radiosender Kol Chai. Er erwähnte in diesem Zusammenhang die humanitäre Hilfe, die Israel der Ukraine leistet, und versprach, diese fortzusetzen. Er betonte auch, dass Israel zuvor keine Waffen an Ukraine verkauft habe.

Der ukrainische Botschafter in Israel Yevgen Korniychuk sagte der Zeitung Maariv am Dienstag, dass Gantz Anfang dieser Woche überraschend ein lang erwartetes Gespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Oleksij Resnikow ohne Erklärung abgesagt habe. Korniychuk zufolge, die Ukraine sei von dem Schritt „enttäuscht“. Er glaube auch nicht, dass ukrainische Regierungsbeamte in Zukunft mit dem Verteidigungsminister sprechen würden.

Netanjahu lobte in einem Interview mit MSNBC am Dienstag ein „umsichtiges“ Vorgehen der Koalitionsregierung gegenüber der Ukraine. Er äußerte seine Besorgnis, dass die an die Ukraine verkauften Waffen in iranische Hände gelangen und gegen Israel eingesetzt werden könnten.

Beide Politiker äußerten sich zu Waffenlieferungen an die Ukraine am nächsten Tag nach der Erklärung des stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrates Russlands, Dmitri Medwedew, dass die israelischen Waffenlieferungen alle Beziehungen dieses Landes zu Russland zerstören würden.

Nach Beginn des Kriegs bat die ukrainische Regierung mehrmals Israel um die Waffen, insbesondere um Flugabwehrsysteme.