Polens Außenminister Rau: Reihenfolge vom Treffen Bidens mit Putin und Selenskyj ist falsch

US-Präsident Joe Biden musste sich zuerst mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dann mit Präsident Russlands Wladimir Putin treffen.

Das erklärte laut der Zeitung Dziennik Gazeta Prawna der polnische Außenminister, Zbigniew Rau, bei einem Besuch nach Lettland am Donnerstag. Auf die Frage über eine Einladung von Selenskyj ins Weiße Haus nach einem Treffen von Biden mit Putin in Genf sagte Rau in Riga: „Es war eine sehr gute Entscheidung, Präsident Selenskyj einzuladen, aber die Reihenfolge der Treffen ist zweifellos falsch".

Der Außenminister Rau kritisierte auch den Verzicht der USA auf die Sanktionen gegen die am Bau der Pipeline Nord Stream 2 beteiligten Firmen. Polen könne diese Entscheidung weder verstehen noch unterstützen. Nach Worten von Rau spaltet die Pipeline politisch die Mitgliedstaaten der EU und Nato. Nord Stream führe zur Verwirklichung der wirtschaftlichen Interessen Deutschlands, mit den russischen Interessen verflochten sind, auf Kosten der Sicherheit der Region, einschließlich der Ukraine und Polen.

Rau sagte weiter, dass bei den anfänglichen Kontakten mit der US-Regierung, mit US-Außenminister Blinken Konsultationen vor den Entscheidungen vereinbart wurden. Er habe aber, wie auch andere Minister aus dem entsprechenden Teil Europas, über Änderungen der amerikanischen Position aus Medien erfahren. Überraschend sie auch die Tatsache, dass die US-Administration mit Politikern aus dem anderen Teil Europas über die Sicherheit der östlichen Flanke der Nato berate. Polen erwartet von den USA Erläuterungen dazu, sagte Rau.