MH17-Absturz: Gericht beginnt Hauptverhandlung

Am Montag, den 7. Juni wird die Hauptverhandlung zum Absturz der MH17 eröffnet.

Die Gerichtssitzung soll um 10.00 Uhr örtlicher Zeit beginnen, meldet der eigene Korrespondent von Ukrinform.

Die Anhörung soll nach dem vorläufigen Zeitplan vom 7. Juni 2021 bis 25. Juni 2021 dauern. Unter den wichtigsten Fragen sind Waffe, mit der die Passagiermaschine MH17 abgeschossen wurde, der Ort des Abschusses der Rakete, die Rolle der vier Angeklagten.

Wie Ukrinform berichtete, habe die internationalen Gruppe JIT (Joint Investigation Team) am 19. Juni 2019 die Namen von vier Verdächtigten an der Beförderung und des Einsatzes des Luftabwehrsystems des Typs Buk genannt. Das sind der Ex-Offizier des Geheimdienstes FSB, der frühere so genannte "Verteidigungsminister" der so genannten Volksrepublik Donezk ("DNR") Igor Girkin (Strelkow), General und zum Zeitpunkt des Abschusses des Flugzeuges Oberst des militärischen Geheimdienstes des Generalsstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation, der Chef des militärischen Geheimdienstes der so genannten "Volksrepublik" Donezk Sergej Dubinski und Oberstleutnant, Spezialeinsatzkräfte des militärischen Geheimdienstes, Oleg Pulatow. Der vierte Verdächtige ist der Bürger der Ukraine  Leonid Chartschenko, der auf der Seite der "DNR" kämpfte.

Interessen eines der vier Verdächtigen Pulatow, der den Wunsch geäußert hat, sich dem Prozess anzuschließen, vertreten Anwälte aus der niederländischen Kanzlei Sjöcrona Van Stigt.

Das Bezirksgericht von Den Haag begann im März dieses Jahres den Fall des Absturzes von Flug МН17 über dem Donbass zu behandeln.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 über dem besetzten Donbass abgeschossen worden. Die Maschine war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Alle 298 Insassen (283 Fluggäste und 15 Besatzungsmitglieder.) kamen dabei ums Leben. 

Das internationale Ermittlerteam war zur Auffassung gelangen,  dass die Maschine mit einem Buk-Raketensystem aus Beständen der 53. Flugabwehrbrigade der russischen Streitkräfte, die in Kursk stationiert ist, abgeschossen wurde. 

Am Vortag der Verhandlung protestierten Angehörige der Opfer vor der russischen Botschaft in Den Haag. In der Nähe des Gebäudes standen 298 leere Stühle, die die Opfer des MH17-Absturzes symbolisieren sollten.

nj