Selbstmordversuch vor Gericht in Belarus: Oppositioneller rammt sich Kugelschreiber in Hals

Der belarussische Oppositionelle Stepan Latypow hat am Dienstag versucht, sich während der Gerichtsverhandlung das Leben zu nehmen.

Latypow wird wegen der Einrichtung von Telegram-Chat, Herstellung von Protestsymbolen und der Auseinandersetzung mit einem Polizisten bei seiner Festnahme am 15. September angeklagt, berichtet die Menschenrechtsorganisation Wjasna.

Latypow habe sich vor Gericht nicht schuldig bekannt.

Der Mann sagte im Prozess zu seinem Vater, dass die Sicherheitsbehörden ein Geständnis von ihm forderten, sonst drohten sie ihm mit Strafverfolgung von Angehörigen und Nachbarn. Dann stieg er nach Angaben von Wjasna auf die Bank im Käfig für Angeklagte und rammte sich einen Kugelschreiber in den Hals.

Die Polizisten konnten den Käfig zuerst nicht öffnen, weil sie keine Schlüssel hatten. Als der Käfig geöffnet wurde, war Latypow schon ohnmächtig. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, teilte Wjasna mit.