Präsident Selenskyj will Modernisierung Minsker Abkommen und Erweiterung des Normandie-Formats

Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, rief in einem Interview mit der britischen Zeitung Financial Times zur Modernisierung der zur Herstellung des Friedens im Osten der Ukraine 2015 erreichten Minsker Abkommen auf und sprach sich für die Stärkung der Rolle der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Kanadas bei der Beendigung des Konflikts aus.

Dies entnimmt man der Webseite des ukrainischen Staatsoberhauptes, berichtet Ukrinform.

Selenskyj appelliert an die westlichen Länder, Änderungen zum sogenannten Abkommen Minsk-2 zu unterstützen, dessen Umsetzung derzeit blockiert ist.

„Ich nehme jetzt an einen Prozess teil, der noch vor meiner Präsidentschaft begann. Der Minsker Prozess muss heute flexibler sein. Er muss den Zwecken der Gegenwart dienen, und nicht der Vergangenheit“, sagte der Präsident.

Er wies angesichts der jüngsten Konzentration der russischen Truppen an den ukrainischen Grenzen auf die Gefahr der Situation hin.

„Es besteht eine ständige Bedrohung, weil wir im Donbass einen Krieg haben und die russische Armee, wie wir alle wissen, sehr mächtig ist. Und wir haben sie immer an unseren Grenzen. Und dieser konkrete Fall ist ein Fall von psychischem Druck. Wir sind bereit zu unangenehmen Überraschungen. Wir werden versuchen, sie zu vermeiden. Unser Militär ist sehr stark, wir sind bereit, jede drohende Aggression abzuwehren“, sagte der Präsident im Interview.

Angesichts der Tatsache, dass die im Juli 2020 getroffenen Vereinbarungen über den umfassenden Waffenstillstand in der Ostukraine Anfang dieses Jahres verletzt wurden und Verhandlungen im Normandie-Format nicht zum gewünschten Ergebnis führen, schlug der Präsident der Ukraine vor, den diplomatischen Ansatz zu ändern und die Rolle der Vereinigten Staaten im Friedensprozess zu stärken.

„Es gibt zwei Optionen: Wir können das Minsker Format ändern und korrigieren. Oder wir können ein anderes Format nutzen. Geschwindigkeit ist wichtig. Weil wir jeden Tag Menschen verlieren“, betonte Selenskyj.

Er forderte zur Erweiterung des Normandie-Formats auf, und dabei an den Verhandlungen nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch Großbritannien und Kanada beteiligen zu lassen.

Selenskyj begrüßte auch das mögliche Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Joe Biden.

Foto: Büro des Präsidenten

yv