Frankreich und Deutschland berücksichtigen bei Entwicklung von „Clustern“ rote Linien der Ukraine - Botschafter de Poncins

Der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter Frankreichs in der Ukraine, Etienne de Poncins, hat in einem Interview mit Ukrinform versichert, dass Frankreich und Deutschland bei der Entwicklung des Projekts „Schlüsselcluster für die Umsetzung der Minsker Abkommen“ die Position der Ukraine hinsichtlich der „roten Linien“ bei der Beilegung des bewaffneten Konflikts im Osten unseres Landes berücksichtigen.

„Ich sehe wirklich, dass in der Presse manchmal über einen bestimmten Verrat gesprochen wird, über die Möglichkeit, bestimmte „rote Linien“ (bei der Abstimmung der „Schlüsselcluster“… - Red) zu überschreiten. Aus meiner Sicht ist das eine Übertreibung, zu der die Medien in Verfolgung nach Sensation greifen. Wir, als Vermittler, respektieren die Position der Ukraine bei diesen sensiblen Themen, wir sind uns den „roten Linien“, die für die Ukraine bestehen, absolut bewusst und versuchen, sie in vollem Maße zu berücksichtigen“, sagte de Poncins.

Er fügte auch hinzu, dass wenn es um das Projekt „Schlüsselcluster für die Umsetzung der Minsker Abkommen“ geht, ist die gleiche Geheimhaltung wie bei jedem Verhandlungsprozess erforderlich.

„Ich möchte darauf hinweisen, dass der Informationsverlust über die Cluster in der Presse nicht von Deutschland und Frankreich, sondern von russischer Seite kam“, betonte der französische Botschafter.

Ihm zufolge besteht die Aufgabe Deutschlands und Frankreichs darin, zur Abhaltung der Treffen im Normandie-Format beizutragen, weil gegenwärtig keine anderen Möglichkeiten für eine direkte Kommunikation zwischen der Ukraine und Russland bestehen.

„Unsere Priorität mit Deutschland besteht auch darin, zum Erfolg dieser Gespräche beizutragen, und er wurde wieder mal von unserem Präsidenten und der Bundeskanzlerin am Freitag in Paris bekräftigt“, sagte de Poncins.

Wie berichtet, einigten sich die Berater der Staatschefs der Ukraine, Frankreichs, Deutschlands und Russlands während einer Videokonferenz am 19. April darauf, in den nächsten Sitzungen die Arbeit an der Abstimmung der Cluster fortzusetzen, die dazu berufen sind, die Umsetzung der Minsker Abkommen zu gewährleisten.

Am 24. März veröffentlichte die russische Zeitung Kommersant einen Artikel, in dem der Inhalt des vorbereiteten deutsch-französischen Projekts „Schlüsselcluster für die Umsetzung der Minsker Abkommen“ mit Vorschlägen der ukrainischen und russischen Seite zu ihrer Vision der Regelung der Situation offengelegt wurde.

Oleksij Arestowytsch, Berater für Informationspolitik der ukrainischen Delegation in der Trilateralen Kontaktgruppe, hat erklärt, dass der Inhalt der Dokumente des Minsker Verhandlungsprozesses hinsichtlich der Schlüsselcluster für die Umsetzung der Minsker Abkommen, die derzeit in der Trilateralen Kontaktgruppe erörtert werden, bis zum Moment ihrer Unterzeichnung auf Ersuchen von Frankreich, Deutschland und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nicht bekannt gegeben werden.

Der Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine, Andrij Jermak, stellte fest, dass die russischen Medien im Rahmen der Gespräche über die Herstellung des Friedens in der Ostukraine eine für die russische Seite günstige Version der Ereignisse verbreiteten.

yv