Flugzeugabsturz im Iran: Vizeaußenminister wirft dem Iran mangelnde Zusammenarbeit vor

Das Vorgehen der iranischen Seite bezüglich der Untersuchung des Flugzeugabsturzes der ukrainischen Fluggesellschaft MAU sei nicht vertrauensbildend.

Dies erklärte der stellvertretende Außenminister, Ewhen Enin, gegenüber dem TV-Sender „Ukraina 24“.

"Seit den ersten Tagen der Tragödie haben die ukrainischen Ermittler Kontakt mit iranischen Kollegen aufgenommen. Und sie haben die internationale Rechtshilfe beantragt. Zur gleichen Zeit kommt es leider entweder zur erheblichen Verzögerung bei der Bearbeitung von Anträgen oder enthalten die Antworten keine tatsächlichen Informationen, die dringend erforderlich sind, um die ukrainische Untersuchung voranzutreiben", betonte Enin.

Ihm zufolge habe das Außenministerium wiederholt bei den Verhandlungen mit dem Iran darauf hingewiesen, dass die Ukraine wie auch die ganze zivilisierte internationale Gemeinschaft an der Transparenz des Prozesses interessiert sei.

"Wir haben eine gemeinsame Ermittlungsgruppe vorgeschlagen. Wir haben über gemeinsame Ermittlungsverfahren gesprochen. Aber bis jetzt hat die iranische Seite uns auf diese Vorschläge positiv nicht geantwortet", sagte er.

Am 8. Januar 2020 wurde die ukrainische Passagiermaschine nahe Teheran abgeschossen. Alle 176 Insassen sind ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern waren 11 Ukrainer (zwei Passagiere und neuen Besatzungsmitglieder), Bürger des Irans, Kanadas, Schwedens, Afghanistan und Großbritanniens.

Nach Tagen der Einwände haben die iranischen Behörden am 11. Januar eingestanden, dass die ukrainische Maschine unbeabsichtigt durch zwei iranische Boden-Luft-Raketen abgeschossen wurde.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte am 5. Januar 2021, dass die Ukraine den Entwurf eines technischen Berichts über die Umstände der Flugzeugkatastrophe vom Iran erhalten habe und bis Ende Februar seine Bemerkungen vorbereiten sollte.

Kuleba erklärte am 16. Februar, dass die Ukraine erwarte, eine Audioaufnahme von Kanada so schnell wie möglich zu erhalten. Es geht um die Aufnahme eines Gesprächs, an dem wahrscheinlich der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif teilgenommen habe. Im Gespräch geht es darum, dass das Flugzeug PS752 absichtlich abgeschossen wurde.

Am Samstag, den 20. Februar, erklärte der Iran, dass die Untersuchung zum Absturz des ukrainischen Flugzeuges über Teheran abgeschlossen worden sei.

nj