Skandal mit Ikone in Bosnien und Herzegowina: Ukrainischer Botschafter trifft sich mit Außenministerin des Landes

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Der Botschafter der Ukraine in Kroatien und Bosnien und Herzegowina, Wasyl Kyrylytsch, hat sich mit der Außenministerin von Bosnien und Herzegowina, Bisera Turković, getroffen.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der Zugang von ukrainischen Experten zu einer orthodoxen Ikone und ihre Rückgabe an die Ukraine, teilte der Botschafter auf Twitter mit. „Ich hoffe auf eine baldige Festlegung des Besuchstermins von ukrainischen Experten in Sarajevo und Hilfe beim Zugang zur ukrainischen Ikone“, schrieb er.

Der Diplomat sprach auch mit der Generalstaatsanwältin von Bosnien und Herzegowina über die Kooperation beider Länder in diesem Fall. „Die Generalstaatsanwältin versicherte, dass viele Ermittlungshandlungen in diesem Fall durchgeführt wurden“, so Kyrylytsch.

Am 14. Dezember 2020 schenkte Vorsitzender des Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina von der Serbenrepublik, Milorad Dodik, die orthodoxe Ikone dem russischen Außenminister Sergei Lawrow. Nach Medienangaben sagte Dodik, dass die Ikone in der ukrainischen Stadt „Luhansk gefunden“ wurde. Luhansk befindet sich in der Ostukraine wird derzeit besetzt.

Die Botschaft der Ukraine in Bosnien und Herzegowina schickte am 17. Dezember eine Protestnote an das Außenministerium des Landes. Sie forderte Angaben zur Herkunft dieser Ikone.

Am 21. Dezember erklärte das Ministerium für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, dass die Behörde die veröffentlichten Fotos des Siegels auf der Rückseite der Ikone analysierte und feststellte, dass es das Siegel der Regionalkommission für Denkmalschutz in Odessa ist. Die Kommission wurde 1926 beim Museum für Geschichte und Archäologie in Odessa gebildet.

Das russische Außenministerium gab dann die Ikone an die Botschaft von Bosnien und Herzegowina in Moskau zurück. Der Botschafter von Bosnien und Herzegowina brachte nach seinen Worten persönlich die Ikone in das Büro von Milorad Dodik.