UIA-Flugzeugabschuss: Außenministerium berichtet über Gespräche im Iran

Die Außenministerien der Ukraine und des Iran haben unter dem Co-Vorsitz der stellvertretenden Außenminister Yewhen Jenin und Seyyed Abbas Araghchi politische Konsultationen in Teheran durchgeführt.

Das meldet Ukrinform unter Bezugnahme auf den Pressedienst des ukrainischen Außenministeriums.

Es wird angemerkt, dass die Parteien während der Konsultationen das gesamte Spektrum der bilateralen Beziehungen erörtert und die Bedeutung der Fortschritte bei der Untersuchung der Umstände des Abschusses des Flugzeugs Flug PS752 verzeichnet haben.

„Für die Ukraine ist es grundsätzlich wichtig, volle Ehrlichkeit und Gerechtigkeit in der Frage des Flugzeugabschusses zu erreichen. Die Bestrafung der Täter und die Auszahlung aller Entschädigungen an die Angehörigen der Opfer sollten eine Voraussetzung für die vollständige Normalisierung der bilateralen Beziehungen sein“, sagte Jenin.

Bei den Konsultationen fand auch ein Meinungsaustausch über die Zusammenarbeit im Rahmen internationaler Organisationen, Maßnahmen zur Überwindung der COVID-19-Pandemie und die Wege zur Entwicklung der handelswirtschaftlichen Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der aktuellen internationalen Situation statt.

Am Mittwoch, dem 8. Januar 2020, ungefähr um 6:00 Uhr Teheraner Zeit (um 4:30 Uhr Kyjiwer Zeit) war das Flugzeug Boeing-737 der „Ukraine International Airlines“, das den Flug PS752 von Teheran nach Kyjiw ausführte, nach dem Start vom Teheraner Flughafen abgestürzt.

An Bord des Flugzeuges befanden sich 176 Personen: 167 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder. Alle sind umgekommen. Unter ihnen waren 11 Ukrainer - zwei Passagiere und neun Besatzungsmitglieder, 82 Iraner, 63 Kanadier, 10 Schweden, 4 Afghanen, 3 Deutsche und 3 Engländer.

Es wurde behauptet, der Absturz sei auf ein technisches Problem im Flugzeug zurückzuführen. Der Iran hat jedoch erklärt, dass er das ukrainische Passagierflugzeug versehentlich abgeschossen habe. Das Flugzeug startete angeblich vom Flughafen und näherte sich der Geheimmilitärbasis IRGC, und wurde für ein feindliches Objekt gehalten.

Der iranische Präsident Hassan Rohani hat sich für den Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeugs vom iranischen Militär entschuldigt und den Familien der Toten sein Beileid ausgesprochen. Er nannte den Flugzeugabschuss einen katastrophalen Fehler.

Anfang April hatte der iranische Deputierte Hassan Norouzi gesagt, der Abschuss des UIA-Flugzeuges sei „richtig“ gewesen und keiner der Beteiligten sei festgenommen worden.

Gleichzeitig haben iranische Beamte die Aussage dieses Abgeordneten dementiert und ein Strafverfahren gegen ihn wegen „Verbreitung falscher Informationen“ und „Anstiftung des öffentlichen Bewusstseins“ eingeleitet.

Das internationale Team zur Koordinierung der Hilfe für Opfer des abgeschossenen UIA-Flugzeugs bestand auf der Übergabe der Flugschreiber an Frankreich, das über die notwendigen technischen Fähigkeiten verfügt, um sie zu entschlüsseln.

Ein iranischer Beamte in der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation erklärte sich noch im März bereit, die Flugschreiber zur Analyse an Frankreich oder die Ukraine zu übergeben, dies wurde jedoch nicht getan.

Bisher wurden im Iran sechs Personen im Zusammenhang mit dem Fall des abgeschossenen UIA-Flugzeugs festgenommen.

Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj hatte am 21. Juni erklärt, dass die Ukraine gezwungen sein würde, vor internationalen Gerichten Klage gegen den Iran zu erheben, wenn die Behörden des Landes ihren Verpflichtungen in Bezug auf das in der Nähe von Teheran abgeschossene UIA-Flugzeug nicht nachkommen würden.

Am 18. Juli schickte der Iran die Flugschreiber des abgeschossenen ukrainischen UIA-Passagierflugzeugs nach Paris.

Die Verhandlungen über die Entschädigung für den Abschuss des UIA-Flugzeugs durch den Iran fanden am 30. Juli in Kyjiw unter Beteiligung der iranischen Delegation statt.

Am 31. Juli gab die Generalstaatsanwaltschaft bekannt, dass die nächste Verhandlungsrunde mit dem Iran über die Untersuchung des Flugzeugabschusses für Oktober geplant ist.

Foto: Außenministerium

yv