Selenskyj setzt sich für Dialog in Belarus ein

Die Staatsführung und die Gesellschaft in Belarus müssen ein Format des Dialogs finden. „Egal welcher, aber nicht mit den Knüppeln“, sagte Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj in einem Interview für TV-Sender „Ukraine 24“.

Das muss das ruhige Format des Dialogs, wie man aus dieser schwierigen Lage rauskommen kann, so war die Antwort des Präsidenten auf die Frage einer Journalistin über die Haltung der Ukraine zu Protesten in Belarus und ihren Einfluss auf bilaterale Beziehungen. Selenskyj betonte weiter, dass die Beziehungen zwischen den Völker „tiefer und wichtiger“ sind, als die Beziehungen zwischen der Staatsführung der Länder.

Die Präsidentenwahl fand in Belarus am 09. August statt. Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission des Landes stimmten 80,1 Prozent der Wähler für den Amtsinhaber Alexander Lukaschenko und 10,1 Prozent für die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja. Tichanowskaja musste das Land verlassen und befindet sich in Litauen.

Nach der Präsidentenwahl begannen im Land Proteste gegen Wahlfälschungen. Die Sicherheitskräfte setzen gegen die Demonstranten Blendgranaten, Tränengas, Wasserwerfer, Gummigeschosse ein. Mindestens 6700 Menschen wurden seit Beginn der Proteste festgenommen. Rund 250 wurden in Krankenhäusern behandelt. Es gab auch Todesfälle.

Tichanowskaja erklärte am 14. August, dass sie 70 Prozent der Stimmen bei der Wahl erhielt und rief zu weiteren Protesten auf. Am 22. August gab sie bekannt, dass sie bei der möglichen Präsidentschaftswahl nicht mehr als Kandidatin antreten will.