Merkel telefoniert mit Putin über Situation in Belarus

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin über die Lage in Belarus nach den Präsidentschaftswahlen vom 9. August gesprochen.

Wie der Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte, betonte die Bundeskanzlerin im Gespräch, dass die „belarussische Regierung auf Gewalt gegen friedliche Demonstrierende verzichten, politische Gefangene unverzüglich freilassen und in einen nationalen Dialog mit Opposition und Gesellschaft eintreten müsse, um die Krise zu überwinden“.

Die Präsidentenwahl fand in Belarus am 09. August statt. Nach vorläufigen Angaben der Zentralen Wahlkommission des Landes stimmten 80,1 Prozent der Wähler für den Amtsinhaber Alexander Lukaschenko und 10,1 Prozent für die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja. Tichanowskaja musste das Land verlassen und befindet sich in Litauen.

Nach der Präsidentenwahl begannen im Land Proteste gegen Wahlfälschungen. Die Sicherheitskräfte setzten gegen die Demonstranten Blendgranaten, Tränengas, Wasserwerfer, Gummigeschosse ein. Mindestens 6700 Menschen wurden festgenommen. Rund 250 wurden in Krankenhäusern behandelt. Es gab auch Todesfälle.