Belarus: Ukrainischer Diplomat konnte festgenommene Ukrainer in Minsk nicht finden

Die Aufenthaltsorte der in Belarus festgenommenen Ukrainer sind unbekannt. Die ukrainische Botschaft in Minsk schickte zwei diplomatische Noten an das Außenministerium von Belarus und forderte Informationen über die Ukrainer, sagte Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba am Donnerstag vor der Presse.

Nach seinen Worten besuchte ein ukrainischer Diplomat am Donnerstagmorgen zwei größte Untersuchungsgefängnisse in Minsk, konnte aber keine Information über die Aufenthaltsorte von drei Bürgern der Ukraine, Konstjantyn Reuzkyj, Jewhen Wasyljew und Oxana Aljoschyna, erhalten. Die belarussischen Behörden machen keine Angaben zu den Aufenthaltsorten von Ukrainern, sagte Kuleba. Der Diplomat besucht auch andere Orte, wo sich die Ukrainer befinden können, doch die Aufgabe ist schwer, weil vom 09. bis 12. August im Land rund 6000 Personen festgenommen wurden, betonte er.

In den diplomatischen Noten fordert die Ukraine die Informationen über die Ukrainer, ihr Treffen mit dem ukrainischen Diplomaten und ihre unverzügliche Freilassung, so der Außenminister. Kuleba zufolge sprach am 13. August der ukrainische Botschafter in Minsk telefonisch mit dem Außenminister von Belarus, Wladimir Makej.

Laut Kuleba ist die Ukraine für einen „konstruktiven Dialog mit der weißrussischen Staatsführung“. „Wir werden aber Rechte und Interesse von ukrainischen Bürgern in Belarus sehr hart schützen“, unterstrich er.

Nach Angaben des Außenministers werfen die Behörden in Minsk Konstjantyn Reuzkyj und Jewhen Wasyljew „Organisation von Massenunruhen mit Gewalt gegen die Personen, Brandstiftungen, Plünderungen“ vor. Die beiden wurden am 12. August in Minsk festgenommen.