Kuleba über historische Fragen mit Polen: Wichtig ist Prinzip der Gegenseitigkeit

Die Ukraine sei offen für eine Zusammenarbeit bei der Lösung historischer Probleme mit Polen, erklärte gestern der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, während der mit dem polnischen Außenminister Jacek Czaputowicz gemeinsamen Pressekonferenz in Warschau, berichtet der Korrespondent von Ukrinform in Polen.

„Wir sind absolut offen für die Zusammenarbeit mit Polen, wir respektieren das Recht, historische Stätten, einschließlich Grabstätten, zu suchen und zu ehren, aber für uns ist es absolut kritisch, wie ich denke, auch für unsere polnischen Partner, das Prinzip der Gegenseitigkeit“, sagte Kuleba.

Er betonte, dass Polen und die Ukraine das für beide Gesellschaften „äußerst sensible“ historische Problem auf der Grundlage nicht nur des gegenseitigen Respekts, sondern auch der Synchronisierung gegenseitiger Entscheidungen angehen sollten.

„Zwischen unseren Ländern wurde eine gewisse Einigung erzielt und die Ukraine hat in Übereinstimmung mit dieser Einigung das Verbot der Exhumierung polnischer Bestattungen in der Ukraine aufgehoben. Jetzt erwarten wir, dass Polen den Beschluss über die Wiederherstellung eines ukrainischen Denkmals fasst, und wenn das gemacht wird, haben wir alle Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit in diesem Bereich“, betonte der Außenminister der Ukraine.

Der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz erinnerte seinerseits daran, dass das polnische Institut für nationales Gedächtnis im vergangenen Herbst um die Möglichkeit der Durchführung der Sucharbeiten in Drohobytsch (Stadt in Oblast Lwiw – Red.) ersucht habe, wo sich das NKWD-Gefängnis (NKWD – Innenministerium der UdSSR) befand, und in Lwiw, wo es zwei polnische Grabstätten von 1939 gibt.

„Zuständige polnische Institutionen untersuchen das Ersuchen der ukrainischen Seite um Wiederherstellung der Tafel auf Jasna Gora (Berg in Polen - Red.) auf der Grabstelle der ukrainischen Bürger. Ich denke, diese Sachen werden von den zuständigen Behörden gelöst, denn dies gehört nicht zum Zuständigkeitsbereich des Außenministeriums“, fügte Czaputowicz hinzu.

Der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, hält sich vom 27. bis 28. Juli zu einem Arbeitsbesuch in Polen auf.

yv