Ukraine will in US-Präsidentschaftswahlkampf nicht involviert sein – Präsident Selenskyj

Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj hat sich gegen die Involvierung der Ukraine in die US-Präsidentschaftswahlkampf im Zusammenhang mit zuvor veröffentlichen Mitschnitten angeblicher Gespräche zwischen dem ehemaligen Staatpräsidenten Petro Poroschenko und Ex-Vizepräsident der USA Joe Biden ausgesprochen.

Selenskyj sagte in einem Skype-Interview für die britische Zeitung The Telegraph: „Warum muss man wieder die Ukraine in das hineinziehen? Derzeit genießen wir die Unterstürzung der beiden Parteien sowohl im Abgeordnetenhaus als auch im Senat. Wir haben auch die Unterstürzung des Präsidenten. Diese Mitschnitte haben für uns keinen Vorrang“, betonte er. Der ukrainische Staatschef betonte die Wichtigkeit der strategischen Partnerschaft zwischen Kyjíw und Washington und versicherte, dass die „Ukraine die innenpolitische oder außenpolitische Situation und den Wahlprozess in keinem Land beeinflussen will.“

Selenskyj bestritt auch die Möglichkeit seiner Beteiligung an der Veröffentlichung des Gesprächs zwischen Poroschenko und Biden. Nach seinen Worten ist für ihn in diesem Fall nicht die Gespräche interessant, sondern die Tatsache, wie die Gespräche im Präsidialamt abgehört werden konnten. „Ich weiß nichts über die Details dieser Vereinbarung (zwischen Poroschenko und Biden – Anm.d.Red). Ob sie getroffen oder nicht getroffen wurde, ob sie überhaupt existierte. Das einzige, was mich interessiert, das ist die Tatsache, wie das im Präsidialamt abgehört werden konnte“, sagte er.

Der Parlamentsabgeordnete Andrij Derkatsch hatte am 19. Mai angebliche Telefon-Mitschnitte von Gesprächen zwischen Poroschenko und Biden veröffentlicht. Laut Derkatsch geht es um Gespräche von Jahren 2015 und 2016 und den Einfluss von Biden auf den ukrainischen Präsidenten und die internationale Korruption im Zusammenhang mit dem Unternehmen Burisma.

Selenskyj sagte bei einer Pressekonferenz am 20. Mai, dass die Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa ein Strafverfahren wegen der Aufzeichnungen eingeleitet habe.

Das Staatliche Ermittlungsbüro leitete am 25. Mai ein Ermittlungsverfahren wegen des möglichen Abhörens von Ex-Präsidenten Poroschenko ein.

10 ehemalige Botschafter der USA in der Ukraine warnten in einer gemeinsamen Erklärung vor Gefahr der Involvierung der Ukraine in die innere Politik der Vereinigten Staaten vor der Präsidentschaftswahl.