"Derkatsch-Aufnahmen": DBR ermittelt wegen Abhöraktion

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Das Staatliche Ermittlungsbüro (DBR) hat ein Strafverfahren im Zusammenhang mit dem angeblichen Abhören vom fünften Präsidenten der Ukraine Petro Poroschenko, was den staatlichen Interessen abträglich sein könnte, eingeleitet.

Dies teilt Ukrajinska Prawda (populäre ukrainische Online-Zeitung - Red.) unter Berufung auf eine Quelle in Rechtsschutzorganen mit.

"Das Staatliche Ermittlungsbüro hat ein Verfahren wegen Abhörens eines Telefongesprächs des fünften Präsident der Ukraine Petro Poroschenko mit dem US-Vizepräsidenten Joe Biden eingeleitet", heißt es.

Die Zeitung führt auch eine aus dem Einheitlichen Register der vorgerichtlichen Untersuchungen entnommene Kopie an. Es geht um illegale Verwendung von technischen Mitteln. Erhaltene Informationen könnten staatlichen Interessen Schaden zufügen.

Wie berichtet, hat der Parlamentsabgeordnete Andrij Derkatsch das Audiomaterial veröffentlicht, das auf angeblichen Einfluss Joe Bidens auf den fünften ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko hindeuten könne.

Laut Derkatsch habe er "Filme" von Journalisten erhalten, die Recherche durchführen. Poroschenko habe persönlich Gespräche aufgenommen.

Das erste Thema der Audioaufnahmen betrifft, wie der Abgeordnete sagte, den Erhalt von "einer Milliarde Dollar im Austausch für die Erhaltung der Burisma-Programme und internationaler Korruption". Er sagte, die Gespräche seien datiert von 2015-2016, darin sei unter anderem die Rede von der Notwendigkeit der Entlassung des damaligen Generalstaatsanwalts Viktor Schokin, "der den Fall Burisma untersucht habe und auf Badens Spur gekommen sei".

Wie Derkatsch erklärte, sei diese Milliarde US-Dollar zur Erhaltung von staatlichen Militäraufträgen - Poroschenko hatte Bezug auf diese Aufträge - gegangen.

Das zweite Thema der Aufnahmen betreffe nach Angaben des Abgeordneten den Zusammenbruch der Koalition im Parlament und die Wahl im Februar 2016. Außerdem, so Derkatsch weiter, gehe es in den Gesprächen um Bidens Einfluss durch Aufsichtsräte der Staatsunternehmen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte auf einer Pressekonferenz am 20. Mai, dass die Generalstaatsanwaltin Iryna Wenediktowa ein Strafverfahren bezüglich des Audiomaterials registrierte, das Derkatsch veröffentlicht hätte.

nj