Sechster Jahrestag der Maidan-Morde

Am 18. Februar 2014 begann die tragischste Phase der Revolution der Würde in der Ukraine.

Im Zeitraum vom 18. bis zum 20. Februar sind im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw etwa 100 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende wurde vermisst, mehr als 1000 Menschen wurden verletzt. Hunderte Personen wurden festgenommen und gefoltert.

Am 18. Februar 2014 organisierten die Protestteilnehmer einen Marsch zum Gebäude des ukrainischen Parlaments unter dem Namen „Die friedliche Offensive“. Die Bürger forderten von der Staatsführung Lösungen zur Überwindung der Krise in der Ukraine, vor allem Beschränkungen der Befugnisse des Staatspräsidenten. Die Mitarbeiter der Polizei, nach Anordnung ihrer Führungskräfte und gemeinsam mit Schlägertrupps „Tituschki“, wendeten übermäßige Gewalt gegen Demonstranten an und setzten Schusswaffen ein. An diesem Tag wurden im Zentrum Kyjiws 23 Menschen getötet, 509, 37 davon schwer, verletzt.

Im September 2014 wurde ein Strafverfahren wegen der Verbrechen auf dem Maidan eingeleitet. Am 20. Februar 2019 erklärte die Generalstaatsanwaltschaft, dass sie praktisch die Ermittlungen in Maidan-Fällen abgeschlossen hat. Eine Kommission von Experten kam aufgrund der Ergebnisse der Ermittlungen, dass Tode und Verletzungen von Maidan-Aktivisten direkt mit Beschlüssen und Handlungen des Ex-Staatspräsidenten Wiktor Janukowytsch und des Chefs des Sicherheitsdienstes SBU Olexand Jakymenko verbunden sind.

Seit dem 20. November ist die Generalstaatsanwaltschaft nach einer Reform für Ermittlungen in diesen Fällen nicht mehr zuständig. Rund 50 Ermittlungsfällen soll das Büro des Generalstaatsanwalts dem Staatlichen Ermittlungsbüro und etwa 40 dem Nationalen Antikorruptionsbüro übergeben.