Proteste in Georgien: Parlamentschef tritt zurück, Zahl der Verletzten auf 240 gestiegen

Der Parlamentspräsident Georgiens Irakli Kobachidse hat nach Protesten in Tiflis seinen Rücktritt erklärt.

Die Entscheidung wurde in einer Sitzung des politischen Rates der regierenden Partei „Georgischer Traum“ getroffen, berichtet Georgien Online.

Die Teilnehmer der gestrigen Proteste in der Hauptstadt Tiflis forderten den Rücktritt von Kobachidse und zwei weiteren Regierungsmitgliedern.

Auslöser der Proteste war der Besuch einer russischen Delegation. Der Abgeordnete der russischen Duma von der kommunistischen Partei Sergej Gawrilow hielt im Rahmen einer Versammlung von Parlamentariern aus christlich-orthodoxen Ländern eine Rede im georgischen Parlament vom Stuhl des Parlamentschefs. Das empörte die Menschen, die sich am Donnerstagabend vor dem Parlament versammelten. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Tränengas und Gummigeschosse einsetzte.

Bei den Protesten sind nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums 240 Menschen, darunter 80 Polizisten, verletzt. 102 Menschen würden in Krankenhäuser behandelt.