Prystaiko führte in Deutschland Gespräche über Neustart für Minsk-Abkommen

Die Ukraine und Deutschland sind bereit, eng bei der Umsetzung der Vereinbarungen von Minsk zusammenzuarbeiten.

Das sagte der Vizechef des ukrainischen Präsidialamtes, Wadym Prystaiko, in einem exklusiven Kommentar für die Nachrichtenagentur Ukrinform nach seinen Gesprächen in Berlin. Der ehemalige Botschafter der Ukraine bei der Nato Prystaiko ist im Präsidialamt für die Außenpolitik zuständig.

In Berlin führte Prystaiko Gespräche mit einem Staatssekretär im Auswärtigen Amt und dem außen- und sicherheitspolitischen Berater von Bundeskanzlerin Merkel. „Wir haben besprochen, wie Minsk neu gestartet werden kann sowie die Frage der bilateralen Zusammenarbeit“, sagte er. Nach seinen Worten hätten Präsident der Ukraine Selenskyj und Bundeskanzlerin Merke in einem Telefonat am vergangen Freitag die Gespräche auf der Beraterebene vereinbart. „Das war ein wirklich gutes und langes Gespräch, bei dem wir Initiative des Präsidenten Selenskyj, die er derzeit hat, besprochen haben“, so Prystaiko. Er sei nach Berlin gereist, um diese Initiative praktisch zu entwickeln.

Prystaiko sagte weiter, dass Deutschland „sicher eines der ersten Länder sein“, das der neue Präsident der Ukraine besuchen wird. Der genaue Besuchstermin stehe noch nicht fest, darüber werde verhandelt.

Prystaiko betonte, dass die Ukraine die Unterstützung Deutschlands und die Rolle der Bundeskanzlerin in dieser Unterstützung sehr hoch einschätzt. Das Telefongespräch mit Merkel war einer der ersten Telefonate von Selenskyj zu konkreten Themen.

Prystaiko sieht kein Problem darin, dass Merkel und Präsident Frankreichs Macron mit dem russischen Präsidenten Putin telefonierten. Merkel habe Selelnskyj über den Inhalt des Gesprächs mit Putin im Telefonat informiert. „Schon lange vorher wurde vereinbart, nichts über die Ukraine ohne die Ukraine“, so der Vizechef des Präsidialamtes. Er kündigte auch bald Gespräche mit der französischen Seite an.

Zu den Aussichten auf ein Treffen im „Normandie“-Format sagte Prystaiko, solches Treffen sei nur dann sinnvoll, wenn es konkrete Lösungen gebe und nicht um etwas „neu zu starten“. Für ein mögliches Treffen würden Konsultationen auf Ebenen von Beratern, Ministern und Vizeministern durchgeführt. Kyjiw habe sich bereit erklärt, die Arbeit im Rahmen des „Minsk-Prozesses“ wiederaufzunehmen.