Merkel will Gastransit mit Selenskyj besprechen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat versprochen, den Gastransit über die Ukraine nach der Inbetriebnahme der im Bau befindlichen Ostseepipeline Nord Stream 2 mit dem neu gewählten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu besprechen.

Gleichzeitig machte sie deutlich, EU-Kommission werde die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 nicht mehr stoppen, berichtet DW.

"Das Projekt ist weitestgehend genehmigt", sagte Merkel am Mittwochabend.

"Die neue Gasrichtlinie gibt der EU-Kommission mehr Einspruchsmöglichkeiten. Aber sie wird es auch nicht verhindern", betonte die Kanzlerin.

„Kernpunkt“ sei Merkel zufolge die Ukraine. "Die Ukraine muss Transitland bleiben - trotz Nord Stream", meinte Kanzlerin. Sie werde das mit dem neu gewählten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj besprechen, betonte Merkel.

Russland baut die Gaspipeline Nord Stream 2 aus durch die Ostsee nach Deutschland unter Umgehung der Ukrainet - mit einer Transportkapazität von jährlich 55 Milliarden Kubikmetern Gas. Die Länge der Gasleitung beträgt 1200 km. Die gesamten Projektkosten betragen 9,5 Mrd. Euro. 

Vier Länder Finnland, Schweden, Deutschland und die Russische Föderation  haben den Bau der Rohrleitung gebilligt. Dänemark hat sich einstweilen endgültig dafür nicht entschieden.

Getragen wird das Projekt von russischem Gazprom gemeinsam mit den europäischen Energieunternehmen Engie, Uniper, OMV, Shell und Wintershall. 

Die Baltikum-Länder, Polen, die Ukraine, Moldawien, Dänemark sowie die USA treten gegen dieses Projekt aktiv auf. Nord Stream 2 werde die Anhängigkeit der EU von Gazprom erhöhen, der bereits knapp ein Drittel des in Europa verbrauchten Erdgases liefert, heißt es. Deutschland erklärt allerdings, das sei ein wirtschaftliches und kein politisches Projekt.

nj