John Herbst: Sanktionen gegen Russland wirken, aber der Druck ist unzureichend

Die Reaktion der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union auf die russische Aggression gegen die Ukraine sei nicht effektiv genug, aber die Sanktionen bleiben für den Kreml kritisch, brachte zum Ausdruck seine Meinung Direktor des Eurasischen Zentrums (Atlantikrat), Botschafter John Herbst, am Donnerstag auf einer dringenden Sitzung des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments zum Thema: „Russlands Hybridkrieg gegen die Ukraine“.

Darüber berichtet der Korrespondent von Ukrinform in Straßburg.

„Ich bin überzeugt, dass die Reaktion der Vereinigten Staaten und Europas auf die Aggression des Kremls in der Ukraine unzureichend ist. Aber sie kann jedoch eine stärkere Eskalation seitens der Russischen Föderation zurückhalten. Sanktionen in dieser Situation haben eine kritische Bedeutung“, sagte Botschafter Herbst.

Er betonte, dass Putin unter den Bedingungen des Sanktionsregimes für das Wohlergehen der nahestehenden Oligarchen und nicht für die Interessen seines eigenen Volkes sorgt, dessen Lebensstandard von Jahr zu Jahr abnimmt.

Herbst schätzte auch hoch die Position von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die die Einheit der EU in der Frage der Verlängerung von restriktiven Maßnahmen gegen Russland konsolidiert.

Er äußerte seine Überzeugung, dass die russische militärische Aggression in der Ostukraine trotz aller Bemühungen und der beschaffenen finanziellen und militärischen Ressourcen gescheitert sei. Schließlich sei es dem Kreml nicht gelungen, im Donbass ein stabiles Marionettenregime zu etablieren, das von der Präsenz von Tausenden von russischen Truppen und der Lieferung von Waffen abhänge.

yv