Vizepremierministerin fordert EU auf, Bedrohungen wegen Nord Stream 2 zu begreifen

Die Ukraine sehe bei den europäischen Hauptstädten keine Bereitschaft, den Bau von Nord Stream 2 stoppen. Und das werde furchtbare Folgen haben.

Dies erklärte die Vizepremierministerin, Iwanna Klimpusch-Zinzadse, die für die Europa-Integration und die Europa-atlantische Zusammenarbeit zuständig ist, bei der Podiumsdiskussion im Ukrainischen Haus in Davos, teilt ein Ukrinform-Korrespondent mit.

“Ich fürchte, dass der Nord Stream 2 gebaut sein wird. Leider werden die Argumente der Ukraine, Polens, der Baltikum-Länder in anderen Hauptstädten nicht wahrgenommen. Es ist schade, dass der Europarat sogar den Vorschlag der Europäischen Kommission, für die Unterwasser-Pipelines die Regeln zu verwenden, die jetzt für Landpipelines verwendet werden, nicht billigt”, sagte Klimpusch-Zinzadse.

Sie sei den Vereinigten Staaten dankbar für ihre klare Haltung betreffs der Nichtzulässigkeit der Umsetzung des russischen Projektes, fügte die Vizepremierministerin hinzu. Sie wies allerdings darauf hin, dass es keine Merkmale dessen gebe, dass diese Haltung den Bau einstellen könne.

Die Ukraine sei auf die trilateralen Verhandlungen mit der EU und Russland, deren Runde am Montag, den 21. Januar abgehalten wurde, eingegangen, sich den Bedrohungen gewusst gewesen zu sein. Russland hätte erklärt, dass sich die EU-Regeln auf die Ukraine nicht erweitern. Und sowohl die EU, als auch die Ukraine beharren eben auf dieses Herangehen, betonte Klimpusch-Zinzadse.

"Die Russische Föderation hat nicht vor, nach dem Bau von Nord Stream 2 nach den Regeln fair zu spielen. Sie wird die Pipeline als einen Einflusshebel gegen Europa ausnutzen, so, wie sie die Gas-Frage jahrzehntelang gegen die Ukraine ausgenutzt hatte. Das soll unsere Kollegen in der EU ernüchtern", erklärte sie.

Darüber hinaus forderte Klimpusch-Zinzadse die europäischen Partner auf, die Bedrohung jetzt zu begreifen, bis die Pipeline noch nicht fertig 

nj