Französische Künstler und Politiker fordern Freilassung von Oleh Senzow

Bekannte französische Künstler und Politiker haben in einem offenen Brief die Freilassung des in Russland inhaftierten ukrainischen Filmemachers Oleh Senzow gefordert.

Der Brief wurde in der Zeitung „Le Monde“ veröffentlicht und unter anderem von Kulturministerin Françoise Nyssen, Filmregisseuren Jean-Luc Godard und Ken Loach unterzeichnet. Das Leben von Senzow sei durch seine Ideen in Gefahr, schreiben die Autoren und vergleichen Senzow mit Häftlingen des kommunistischen Regimes, wie Wassili Grossman und Alexander Solschenizyn. Sie bezeichnen die 20-jährige Hafstrafe für ihn als die „Verletzung des Völkrechts und Normen der Gerechtigkeit“.

Im Brief wird aufgerufen, „schnell zu handeln“, weil der Zustand von Senzow sich verschlechtert. Nichts zu tun bedeute den Tod für Oleh Senzow.

Die Autoren riefen die Weltgemeinschaft, von der EU bis zu den Vereinten Nationen, auf, sich für die Freilassung des Ukrainers zu engagieren.

Unter den Unterschreibern des Briefens sind auch die französischen Autoren- und Künstlerverbände SACD, SCAM; ARF, BCR, ARRF aus Belgien, LeTheatre du Soleil.

Der französische Staatschef Emmanuell Macron äußert am 10. September in einem Telefonat mit Putin seine Besorgnis über die Gesundheit von Senzow.

Der Filmregisseur Oleh Senzow wurde im August 2015 in Russland in einem international kritisierten Prozess zu 20 Jahren Straflager verurteilt. Ihm und dem anderen ukrainischen Aktivisten Olexandr Koltschenko wurde vorgeworfen, Terroranschläge nach der Annexion der Krim im Frühling 2014 vorbereitet zu haben. Senzow trat am 14. Mai in den unbefristeten Hungerstreik. Er fordert die Freilassung aller Ukrainer, die in Russland und auf der besetzten Krim inhaftiert sind.