EU und Deutschland sprechen sich für weiteren Gastransit durch die Ukraine aus

Die EU und Deutschland versprechen, den Gastransit durch die Ukraine auch nach dem Bau der Pipeline Nord Stream 2 zu garantieren.

Das erklärte der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, und Vizepräsident der Europäischen Kommission für die Energieunion Maros Sefcovic am Montag in Berlin, berichtet ein Korrespondent von Ukrinform in Deutschland.

Nach Worten von Sefcovic habe die Ukraine in den letzten Jahren den reibungslosen Gastransit in Höhe von 97 Milliarden Kubikmeter gewährleistet. Das sei ein neuer Rekord. „Das bestätigt, dass der Transit gut funktioniert, dass er eine strategische Bedeutung nicht nur für so ein großes Land wie die Ukraine sondern auch für Zentral- und Osteuropa hat. Unsere Priorität ist es so zu tun, damit den Transit weiter fortgesetzt wird“, sagte Sefcovic. Der Politiker begrüßte auch in diesem Zusammenhang die Erklärung von Angela Merkel. Er bedankte sich bei der Bunkerkanzlerin für ihre Hilfe bei Gesprächen zwischen der Ukraine, Russland und EU bezüglich der Gewährleistung des Gastransits. Sefcovic zufolge ist für die EU wichtig, dass die Gaspipeline Nord Stream 2 gemäß den für alle Projekte in der EU geltenden Normen gebaut werde. Alle Probleme könnten während der Verhandlungen geregelt werden, betonte er. Sefcovic erinnerte daran, dass der Gasvertrag zwischen der Ukraine und Russland 2019 ausläuft. Deswegen rief er auf, die Ukrainer, Russen und die Europäische Kommission anzuspornen, mithilfe von Gipfeltreffen alle Meinungsverschiedenheiten zu überwinden.

Peter Altmaier sagte, dass Nord Stream 2 einen starken politischen Kontext habe. Deutschland machte, gemeinsam mit der EU, alles Mögliche, damit die Ukraine in den letzten Jahren Erdgas erhalten konnte, sagte er. Es gehe nicht nur um den Gastransit sondern auch um Reverse-Flow-Lieferungen. Im Zusammenhang mit der Erklärung von Merkel betonte der Minister, dass Deutschland sich einerseits um die Umsetzung der Gaspipeline, andererseits um die Berücksichtigung der ukrainischen Interesse bemüht. Das Ziel sei die Erhaltung der Souveränität der Ukraine. Eine sichere Energieversorgung gehört dazu, so Altmaier.

Zuvor erklärte Altmaier in einem Interview für die „Bild“-Zeitung, dass das Projekt Nord Stream 2 in erster Linie ein Gas-Pipeline-Projekt von Unternehmen ist. Die Bundesregierung werde aber "ganz sicher auch die Interessen der Ukraine berücksichtigen".

ch