Präsident will mit Merkel Einsatz der UN-Friedensmission besprechen

Der ukrainische Staatspräsident Petro Poroschenko sagte in einem Interview mit dem Handelsblatt, er beabsichtige, die Entsendung der UN-Friedenstruppen in den Osten der Ukraine mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel bei seinem Besuch in Berlin am 10. April zu diskutieren.

„Wir brauchen mehr als alles andere eine starke und einige EU und ihre Solidarität mit der Ukraine. Und jetzt vor allem eine Blauhelm-Mission der Uno in der Ostukraine“, sagte Poroschenko auf die Frage über seine Erwartungen von dem Treffen in Berlin mit der Bundeskanzlerin und dem neuen Außenminister Deutschlands.

Laut dem Präsidenten braucht die Ukraine in der Frage der Erhaltung des Mandats des UN-Sicherheitsrats für die Friedensmission dringend eine Unterstützung aus Berlin und Brüssel. „Dringend dabei helfen, dass wir jetzt einen Beschluss des Weltsicherheitsrats bekommen. Und einen Waffenstillstand. Denn bei anhaltenden Kämpfen werden die Blauhelme dort nicht einrücken. Und unsere westlichen Partner sollten sich weiter klarmachen, dass die Sanktionen ein außerordentlich effektives Instrument sind – nur durch sie kommt Putin immer wieder an den Verhandlungstisch. Wenn die russische Aggression fortgesetzt wird, müssen die Sanktionen verschärft werden“, betonte der ukrainische Staatschef.

Es gebe laut Poroschenko bereits einige Fortschritte seit 2015, als er in der UNO in seiner Rede zum ersten Mal die Entsendung blauer Helme angesprochen hatte. „Bei meinem Treffen mit Präsident Trump im Juni 2017 hat er mir zugesagt, solch eine Uno-Mission zu unterstützen, um die russischen Okkupationstruppen aus dem besetzten Teil der Ukraine herauszubekommen. Und ich bin Deutschland und der Bundeskanzlerin sehr dankbar“, stellte er fest.

Nach Poroschenkos Meinung soll Putin endlich erklären, „warum er bis heute keine Stationierung von Blauhelmen zulässt, die endlich Frieden bringen könnten“.

Auf die Frage, ob er noch Hoffnung darauf hat, dass der Krieg im Osten der Ukraine jemals zu Ende gehen wird, sagte Poroschenko: „Ich verstehe mich als Präsident des Friedens. Und ich bin absolut überzeugt, dass die Ukraine, Europa und die Welt den Frieden dort dringend brauchen. Und wenn Sie die Ukrainer fragen: Sie wollen umso mehr Frieden, je dichter sie an der Frontlinie leben. Deshalb wollen wir jetzt den Einsatz von Blauhelm-Friedenstruppen dort“.

yv