Poroschenko bezeichnet Anhänger von Nord Stream 2 als Komplizen Russlands in einem Hybridkrieg. Aktualisiert

Der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, ist überzeugt, dass das Projekt der deutsch-russischen Pipeline „Nord Stream-2“ überprüft werden muss.

Das erklärte der Präsident in einem Kommentar für Ausgaben der Mediengruppe Funke, der am Samstag veröffentlicht wurde.

Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko hat diejenigen, die den geplanten russisch-deutschen Gaspipeline-Projekts Nord Stream 2 unterstützen, als Mithelfer Moskaus bezeichnet. "Diejenigen, die Nord Stream 2 unterstützen, werden zu Russlands Komplizen in seinen Hybridkriegen", sagte Poroschenko für die Ausgabe.

"Ich bin davon überzeugt, dass der Giftanschlag im britischen Salisbury auch Konsequenzen für Nord Stream 2 haben wird." Das Pipeline-Projekt müsse "aus politischen, wirtschaftlichen und moralischen Gründen überdacht werden".

In dem Artikel steht weiter, „die Bundesregierung steht auf dem Standpunkt, dass es sich bei dem Pipeline-Projekt um ein privatwirtschaftliches Vorhaben handele, aus dem sich die Politik herauszuhalten habe. Federführend ist der russische Energiekonzern Gazprom. Aber auch deutsche Unternehmen wie die BASF-Tochter Wintershall oder Eon sowie andere europäische Firmen sind daran beteiligt“.

In diesem Kontext führt die deutsche Ausgabe Poroschenkos Warnung an, für Russland sei „North Stream 2“ kein „Wirtschaftssprojekt“, sondern ein „Instrument der politischen Erpressung“. „Nach Angaben des in Schweden angesiedelten Forschungsinstituts Swedish Defense Research Agency habe Russland zwischen 1991 und 2004 40 Mal den Gashahn für Mittel- und Osteuropa sowie das Baltikum aus politischen Gründen abgedreht“.