Russische Fake-News über Mobilmachung: In der Ukraine fehlen Rekruten außer Feuerwehrleute

Die russischen Propagandisten scheuen nicht davor zurück, die Berichte zum Gedenken der Gefallenen zu manipulieren.

Ein russischer Propaganda-Kanal hat einen Post über die angebliche Mobilisierung von Feuerwehrleuten in der Ukraine veröffentlicht, weil Rekruten dem Land fehlen. In der Stadt Charkiw sei die Lage kritisch, dort werde es niemanden mehr geben, um Brände zu löschen. Um den Bericht plausibler zu machen, bringen die Propagandisten ihn mit der jüngsten Tragödie in der Region Charkiw in Verbindung. Nach ihren Worten wussten sie schon lange vorher über die Mobilisierung von Feuerwehrleuten, aber die eigentliche Bestätigung sei ein Post des Bürgermeisters der Stadt Ternopil Serhii Nadal über eine Beisetzung von Sergej Khotsuliak, der angeblich Feuerwehrmann war und im Kampfeinsatz in der Region Charkiw starb.

Auf der Facebook-Seite von Serhii Nadal gibt es wirklich einen Post über den verstorbenen Mitarbeiter des Katastrophenschutzdienstes der Ukraine. Er heißt aber korrekt Serhii Gotsuliak, war kein Feuerwehrmann, sondern der Leiter einer Gruppe für Minenräumung des Not- und Rettungsteams für Sonderarbeiten der Hauptverwaltung des Katastrophenschutzdienstes in der Oblast Ternopil. Serhii kam im Kampfeinsatz am 4. Januar bei der Minenräumung in der befreiten Region Charkiw ums Leben.

Was die Feuerwehrleute in der Region Charkiw betrifft, dementierte der Hauptverwaltung des Katastrophenschutzdienstes in der Oblast Charkiw ihre Mobilisierung und das Personalmangel in der Region.

„Sowohl in der Stadt als auch in der Oblast gab es keinen einzigen Fall der Mobilisierung der Feuerwehrleute. Es gibt auch keine Probleme mit der Zahl der Feuerwehrleute. Wir werden separat registriert, und es gibt keine Fälle, dass unsere Jungs eingezogen werden“, teilte die Pressestelle des Katastrophenschutzdienstes in der Oblast Charkiw mit.

Der Ex-Kommandeur der luftbeweglichen Kräfte der Ukraine (1998–2005) Iwan Jakubez betonte, dass Fachleute (Feuerwehrleute, Minenräumer usw. – Red.) vom Wehrdienst freigestellt und nicht mobilisiert werden.

Das ist nicht zum ersten Mal, dass die Propagandisten die Mobilisierung in der Ukraine zu diskreditieren versuchen und die öffentliche Meinung formen, dass die ukrainischen Streitkräfte die Menschen rekrutieren, die vom Wehrdienst freigestellt werden müssen. Die Russen schrieben schon über die Kinder in den Reihen der Armee, die Information war aber ein Fake.

Außerdem berichten die Propagandisten, dass die Menschen in der Ukraine von den öffentlichen Straßen zwanghaft rekrutiert und die Listen mit Kriegsverweigern an die Säulen geklebt werden. Diese Fakes dementierte schon Ukrinform.

Dmytro Badrak