Rospropaganda „verbreitet„ Cholera in Odessa: zuerst per Postkarten, dann in Telegram-Kanälen

Faktencheck

Fachorientierte öffentliche Institution widerlegt Fake, das man im Namen eines privaten Unternehmens zu verbreiten versucht

Der russische Telegram-Kanal verbreitete Informationen über den angeblichen Cholera-Ausbruch in Odessa. Dahinter stand Aufnahme einer Postkarte, die Bewohner der Stadt in ihrem Briefkasten fanden.

Die Postkarte enthielt einen Aufruf an Bewohner*innen, besonders wachsam und vorsichtig zu sein, eine Liste der Vorsichtsmaßnahmen sowie eine Nummer, die sie anrufen sollten, wenn Anzeichen einer Krankheit vorliegen. Diese Postkarte wurde angeblich von dem privaten Unternehmen „Verwaltungsgesellschaft „House Service“ verschickt.

Informationen über einen angeblichen Cholera-Ausbruch sind Fake.

Mit der Google-Suche nach dem Namen der Organisation, die in der Postkarte angeführt worden war, wurden das Unternehmen und seine Kontakte wirklich gefunden.

In einem Kommentar an Ukrinform bestätigte der Direktor der Organisation die Existenz des Unternehmens. Er betonte aber, dass der gegenwärtige Name seiner GmbH „House Service“ sei.

Er bestritt auch jede Beteiligung der Organisation am Versand von Postkarten über den angeblichen Cholera-Ausbruch.

Feedback für Rückmeldung des potenziellen Patienten auf der Postkarte ist ungültig.

In der zuständigen staatlichen Institution „Regionales Zentrum für die Kontrolle und die Prävention von Krankheiten des Gesundheitsministeriums der Ukraine in Odessa“ wurden Fake-Informationen über einen möglichen Cholera-Ausbruch offiziell widerlegt.

"Diese Informationen entsprechen nicht der Realität. Es gibt keine Fälle von Cholera in der Ukraine und der Region Odessa", so die Institution in ihrer Antwort auf Bitte von Ukrinform.

Es ist nicht das erste Mal, dass Fakes über die Cholera kursieren. Im Juni 2022 wurde berichtet, dass KyjiwWodokanal (Wasserversorgung – Red.) die Information widerlegt hätte, dass Leitungswasser gefährlich sein und Krankheiten verursachen könnte. Ähnliche Falschinformationen wurden auch in Charkiw widerlegt. Später teilte das Gesundheitsministerium mit, dass in der Ukraine keine Fälle von Cholera gemeldet worden seien. 

Dmytro Badrak

nj