IWF: Ukraine braucht dringlich Rentenreform

Das Rentensystem der Ukraine soll dringlich reformiert werden.

Das schreibt Chef der Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF) Ron van Rooden in seinem Beitrag für „Wirtschaftliche Prawda.“ Das Rentesystem wurde laut van Rooden seit der Sowjetzeiten nicht verändert. Das niedrige Rentenalter mit der Möglichkeit einer vorgezogenen Rente seien Besonderheiten dieses Systems.

Nach seinen Angaben gehen die Ukrainer viel früher in Rente, als die Arbeitnehmer in anderen Länder der Region. „Das durchschnittliche Rentenalter in der Ukraine liegt bei rund 58,5 Jahren für Männer und weniger als 56 Jahren für Frauen. In der EU gehen die Männer im Schnitt mit 63,6 Jahren und Frauen mit 62,6 Jahren in Rente“, schreibt Ron van Rooden. Das habe dazu geführt, dass in der Ukraine etwa 12 Millionen Rentner, etwa 30 Prozent der Bevölkerung gibt. Das Verhältnis von Rentern zu Beitragszahlern betrage 1:1.

Zwei Drittel der Rentner erhalten laut van Rooden eine Mindestrente. Das Defizit des staatlichen Rentenfonds habe 2016 143 Milliarden Hrywnja betragen, sechs Prozent des BIP.

Nach Ansicht von van Rooden solle die Ukraine die Zahl der Rentner zu begrenzen, durch Erhöhung des Rentenalters, durch wenige Möglichkeiten für die Frührente. Die Arbeitnehmer sollten auch Möglichkeit haben, in den Ruhestand abhängig von der Dauer des Berufslebens zu gehen.

ch