Russischer Einfluss auf IAEA-Experten: Ukrainische Atomaufsichtsbehörde will unabhängige Inspektion für AKW Saporischschja

Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde (SNRIU) schlägt eine unabhängige Inspektion der Sicherheitslage AKW Saporischschja vor. „Die sowieso schwierige Sicherheitslage verschlechtert sich täglich. Und so kann es nicht weitergehen“, erklärte der Interimschef der Behörde Oleh Korikov.

Nach seinen Worten müsse erstens die Möglichkeit der unabhängigen und transparenten Inspektion der nuklearen Sicherheit auf dem AKW-Gelände durch eine internationale Expertengruppe, ohne Vertreter Russlands, betrachtet werden. Zweitens müsse die Möglichkeit der Einrichtung eines internationalen Zentrums für die Einschätzung der nuklearen Sicherheit und des Schutzes mit Sitz in Kyjiw geprüft werden.  

Korikov betonte dabei, dass die Experten der Internationalen Atombehörde (IAEA) nur die Fakten registrieren, ohne Bewertung dieser Fakten im Hinblick auf die Einhaltung der Sicherheitsnormen der IAEA und der international anerkannten Kriterien der nuklearen Sicherheit. Außerdem hätten die IAEA-Experten keinen Zugang zu den wichtigsten Bereichen des Geländes. Die Arbeit der Experten ist eingeschränkt und findet unter Einfluss der russischen Besatzer statt, so Korikow.

Er warf der IAEA vor, dass ihre Erklärungen in der letzten Zeit einen beruhigenden Charakter haben und nicht vollständig die Gefahr der tatsächlichen Lage widerspiegeln. Sie könnten in der Weltgemeinschaft den Anschein erwecken, dass sich die Lage im AKW normalisiert und prognostizierbar und kontrollierbar ist.

Das AKW Saporischschja, das größte in Europas, ist seit dem März 2022 von den Russen besetzt.