Bericht: Human Rights Watch wirft russischer Armee Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine vor

Der russische Krieg gegen die Ukraine hat zu enormem Leid unter der Zivilbevölkerung geführt und das zivile Leben in weiten Teilen des Landes zum Erliegen gebracht. Das erklärte die internationale Organisation Human Rights Watch am Donnerstag in ihrem jährlichen "World Report 2023".

Nach Angaben von Human Rights Watch haben die „russischen Streitkräfte mutmaßlich Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, darunter Folter, Hinrichtungen und das Verschwindenlassen von Personen. Sie haben wahllos zivile Gebiete und wiederholt die Energieinfrastruktur angegriffen, so dass Millionen Haushalte zeitweise ohne Strom, Wasser und Heizung waren – und das bei winterlichen Temperaturen. Mehr als 14 Millionen Ukrainer*innen mussten ihre Häuser verlassen“.

„Während des Ukraine-Krieges haben die russischen Streitkräfte entsetzliche Menschenrechtsverletzungen verübt und dabei das Leben der Zivilbevölkerung skrupellos missachtet. Die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen ist von entscheidender Bedeutung, sowohl um den Opfern und Überlebenden Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, als auch um sicherzustellen, dass diese schweren Verbrechen nicht ungesühnt bleiben“, sagte Yulia Gorbunowa, leitende Ukraine-Expertin bei Human Rights Watch.

In ihrem einleitenden Essay erklärte Interim-Exekutivdirektorin Tirana Hassan, dass es in einer Welt, in der sich die Machtverhältnisse verschoben haben, nicht mehr möglich ist, sich bei der Verteidigung der Menschenrechte auf eine kleine Gruppe von Regierungen größtenteils aus dem Globalen Norden zu verlassen. „Die weltweiten Aktionen rund um die Ukraine erinnern uns an das außerordentliche Potenzial, das entsteht, wenn Regierungen ihre Menschenrechtsverpflichtungen auf globaler Ebene wahrnehmen.“