Flugzeugabsturz im Iran: Ukraine erkennt keine Version ohne Beweis an - Außenministerium

Die Ukraine werde keine Version des Absturzes des ukrainischen Passagierflugzeuges der ukrainischen Fluggesellschaft MAU (Ukraine International Airlines) im Iran am 8. Januar 2020 akzeptieren, die zwar durch tatsächliche Beweise nicht bestätigt werde.

Dies erklärt das Außenministerium der Ukraine.

„Statt objektive Bemerkungen, die auf internationalen Erfahrungen bei der Untersuchung von Flugzeugabstürzen basieren, in Betracht zu ziehen, hat die iranische Seite unverantwortliche Anschuldigungen in Anspruch genommen“, heißt es in der Erklärung des Außenministeriums, das auf den Kommentar des Außenministeriums des Irans bezüglich des Absturzes der MAU-Maschine (Flug PS752) aufmerksam gemacht hat.

„Die iranische Seite manipuliert, indem sie sagt, dass die Ursachen der Katastrophe bei zwei Verhandlungsrunden erläutert wurden. Der Iran besteht auf der Version eines menschlichen Fehlers als einziger richtiger Version.Dabei fehlt die Analyse der Gründe und der Ereigniskette, die einen Fehler zur Folge haben, wenn dieser Fehler wirklich fatal wurde“, heißt es.

Darüber hinaus machte die ukrainische Außenbehörde deutlich, dass die Kommentare der Ukraine nicht berücksichtigt wurden.

„Die Ukraine wird keine Version des Flugzeugabsturzes PS752 akzeptieren, die ausgesprochen, aber nicht durch tatsächliche Beweise bestätigt worden ist. Der Iran versucht jedoch mit aller Kraft, eine für sich günstige Version des menschlichen Fehlers voranzubringen. Der Iran versucht nicht, selbst die Gründe zu analysieren, die zu einem tödlichen Fehler, wenn sie wirklich die Ursache der Katastrophe war, geführt haben. Das bedeutet, dass die richtigen Schlüsse nicht gezogen werden und die Sicherheit der Zivilluftfahrt nicht verbessert wird. Dies bedeutet auch, dass jedes Zivilflugzeug im iranischen Luftraum jederzeit abgeschossen werden und das Schicksal von PS752 wiederholen kann", so das Außenministerium.

Ukrainische Diplomaten betonten, dass ein "anderes und ebenso eindrucksvolles Beispiel für die Nichteinhaltung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen seitens des Irans ein sehr niedriges Niveau der Zusammenarbeit zwischen Ermittlern und Strafverfolgungsbehörden im Rahmen des Vertrags zwischen der Ukraine und dem Iran über die Rechtshilfe in Zivil- und Strafsachen sowie des  Montrealer Übereinkommens 1971 geworden sei.

Das Wichtigste, was der Iran den Familien der Opfer verschuldet sei, sei die Wahrheit. Die Ukraine betont erneut ihre Entschlossenheit, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Wahrheit feststellen. Die Ukraine glaubt auch, dass die iranische Führung den Mut, die Weisheit und die Voraussicht hat, nicht nur die Verantwortung für die Katastrophe zu übernehmen, sondern auch all ihre Folgen zu akzeptieren“, heißt es.

Am 6. April hat die Staatsanwaltschaft des Irans die Anklage gegen zehn Beamte im Zusammenhang mit dem Absturz des MAU-Flugzeugs erhoben.

Am 8. Januar 2020 wurde die ukrainische Passagiermaschine nahe Teheran abgeschossen. Alle 176 Insassen sind ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern waren 11 Ukrainer (zwei Passagiere und neuen Besatzungsmitglieder), Bürger des Irans, Kanadas, Schwedens, Afghanistan und Großbritanniens.

Nach Tagen der Einwände haben die iranischen Behörden am 11. Januar eingestanden, dass die ukrainische Maschine unbeabsichtigt durch zwei iranische Boden-Luft-Raketen abgeschossen wurde.

Am Samstag, den 20. Februar, erklärte der Iran, dass die Untersuchung zum Absturz des ukrainischen Flugzeuges über Teheran abgeschlossen worden sei.

nj