Flugzeugabschuss: Iran will Flugschreiber bis 20. Juli nach Frankreich schicken

Der Iran verspricht, die Flugschreiber der abgeschossenen ukrainischen Passagiermaschine nahe Teheran bis zum 20. Juli zur Auswertung nach Frankreich zu schicken.

Das erklärte der stellvertretende Außenminister der Ukraine, Jewhen Jenin, im Fernsehsender „Ukraine 24“. Nach seinen Worten stimmte vor ein Paar Tagen Frankreich der Teilnahme von zwei ukrainischen Experten an der Auswertung zu. Wenn die Auswertung eine Einwirkung von außen zeigen wird, wird die Ukraine zur zweiten Etappe der Verhandlungen übergehen und konkrete Entschädigungszahlungen fordern, betonte Jenin.

Die Boeing-737 der Ukraine International Airlines (UIA) war am 8. Januar nach Abflug vom Imam-Chomeini-Flughafen in der Nähe von Teheran mit zwei Raketen abgeschossen. Die Maschine war auf dem Weg von der iranischen Hauptstadt nach Kyjiw. Ab Bord der Maschine waren 176 Menschen, darunter 11 Ukrainer, alle kamen ums Leben. Der Iran räumte am 11. Januar ein, die Passagiermaschine versehentlich abgeschossen zu haben. Zuvor bestritt das Land den Abschuss des Flugzeuges und nannte einen technischen Defekt als Ursache des Absturzes.

Ein Vertreter des Iran in der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) versprach noch im März, die Black Boxes zur Auswertung an Frankreich oder die Ukraine zu übermitteln. Bisher wurde das nicht gemacht. Am 26. Juni stimmte der Iran in einer Sitzung des ICAO-Rates erneut der Übergabe der Flugschreiber an Frankreich zu.