Wolodymyr Baluch wird in russische Strafkolonie verlegt, wo Gewalt gegen Häftlingen angewendet wird

Der ukrainische Polithäftling aus der Krim, Wolodymyr Baluch, wird in eine Strafkolonie in der russischen Oblast Twer verlegt.

Wie seine Verteidigerin Olha Dinze gegenüber Radio Free Europe/Radio Liberty sagte, wird in den Strafkolonien in der Oblast oft Gewalt gegen Häftlinge angewendet. Baluch werde seine Reststrafe unter nicht guten Bedingungen absitzen.

Nach Worten der Verteidigerin ist ihr die Ursache der Verlegung unbekannt. Sie vermutet aber, dass eine Strafkolonie in Kertsch, auf der Krim, den „unbequemen“ Häftling einfach loswerden wollte.

Am 13. Februar wurde Baluch von der Strafkolonie in Kertsch in ein Untersuchungsgefängnis in der Hauptstadt der Krim Simferopol verlegt. 18 Februar wurde er in die russische Stadt Krasnodar abtransportiert. Nach Angaben der russischen Ombudsfrau Tatjana Moskalkowa wurde Baluch informiert, wohin er verlegt wird. Dem Verteidiger und Angehörigen werde das erst nach der Ankunft des Häftlings in die Strafkolonie mitgeteilt.

Baluch wurde am 8. Dezember 2016 von dem russischen Geheimdienst FSB festgenommen. Nach Angaben des Geheimdienstes wurden auf dem Dachboden seines Hauses 90 Stück Munition und mehrere Sprengkörper entdeckt. Laut Menschenrechtlern und der Verteidigung des Aktivisten wurde er für seine pro-ukrainische Position, für die ukrainische Staatsflagge in seinem Hof, bestraft. Der Aktivist wurde später zu 4 Jahren und 11 Monaten Strafkolonie verurteilt.

ch