UNO: Größte Krise mit Binnenvertriebenen in Ukraine

Die Ukraine erlebt die größte Krise mit Binnenvertriebenen seit den Ereignissen auf Balkan in den 90-er Jahren.

Das sagte Chef des ukrainischen Büros der Internationalen Organisation für Migration (IOM) Thomas Lothar Weiss, meldet die Pressstelle der UNO-Behörde. Etwa 3,4 Millionen Menschen brauchen wegen des Konflikts in der Ukraine humanitäre Hilfe, betonte Weiss. Nach seinen Angaben habe die Migrationsbehörde seit 2014 Hilfe für rund 280.000 Binnenvertriebe und Opfer des Konflikts geleistet und werde diese Tätigkeit fortsetzen.

Die Lage mit den intern Vertriebenen verschlechtert sich in der Ukraine, so die Behörde weiter. Das Durchschnittseinkommen sinkt laut der IMO weiter und lag in Juni bei etwa 2100 Hrywnja (77 US-Dollar) pro Monat. Das Existenzminimum betrug im Juni 2018 3300 Hrywnja. Weiss ist der Meinung, dass sei die Folge der Verschlechterung der Beschäftigungssituation für Binnenflüchtlinge. Laut einer von der EU finanzierten Umfrage der IOM waren im Juni 42 Prozent der Binnenvertriebenen in der Ukraine beschäftigt, 6 Prozent weniger als im März 2018. 11 Prozent suchten während der Umfrage die Arbeit, die meisten von ihnen hatten dabei Schwierigkeiten wegen Qualifikation, Diskriminierung wegen Alters oder Status des Binnenvertriebenen.

Wie die Nachrichtenagentur Ukrinform zuvor mitteilte, sind in der Ukraine etwa 1,5 Millionen Binnenflüchtlinge offiziell registriert.