Russische Menschenrechtlerin darf Senzow besuchen

Die russische Justizvollzugsbehörde hat der Menschenrechtlerin Zoja Swetowa auf Bitte des Menschenrechtsrates erlaubt, den ukrainischen Filmemacher Oleh Senzow in einem Straflager zu besuchen.

Das teilte Vorsitzender des Menschenrechtsrats beim Präsidenten der Russischen Föderation Michail Fedotow mit.

Der Filmregisseur Oleh Senzow wurde im August 2015 in Russland in einem international kritisierten Prozess zu 20 Jahren Straflager verurteilt. Ihm und dem anderen ukrainischen Aktivisten Olexandr Koltschenko wurde vorgeworfen, Terroranschläge nach der Annexion der Krim im Frühling 2014 vorbereitet zu haben. Senzow trat am 14. Mai in den unbefristeten Hungerstreik. Er fordert die Freilassung aller Ukrainer, die in Russland und auf der besetzten Krim inhaftiert sind. Senzow befindet sich im Straflager in der Stadt Labytnangi.

Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums gibt es etwa 70 ukrainische politische Gefangene in Russland und auf der besetzten Krim. Unter ihnen ist auch Journalist der Nachrichtenagentur Ukrinform Roman Suschtschenko, der in Moskau wegen Spionage zu zwölf Jahren Lagerhaft verurteilt wurde.