Cousine besucht Oleh Senzow im Straflager

Natalia Kaplan, die Cousine des in Russland inhaftierten ukrainische Filmregisseurs Oleh Senzow hat ihn in einem Straflager in der Stadt Labytnangi besucht.

Das war ihr erstes Treffen nach der Verkündung des Urteils 2014 im Rostow am Don, sagte Kaplan dem Sender Hromadske. Sie habe mit Senzow zwei Stunden gesprochen.

Nach Worten der Cousine verlor Senzow seit Beginn des Hungerstreiks 15 Kilogramm und wiegt 75 Kilogramm bei einer Größe von 190 Zentimeter. Sein Gesundheitszustand sei nicht „kritisch“. Die schwerste Zeit sei drei Wochen nach Beginn des Hungerstreiks gewesen. Er bekomme jetzt Infusionen. Sein Hungerstreik wolle er nicht beenden.

Oleh Senzow wurde im August 2015 in Russland in einem international kritisierten Prozess zu 20 Jahren Straflager verurteilt. Ihm und dem anderen ukrainischen Aktivisten Olexandr Koltschenko wurde vorgeworfen, Terroranschläge nach der Annexion der Krim im Frühling 2014 vorbereitet zu haben. Senzow trat am 14. Mai in den unbefristeten Hungerstreik. Er fordert die Freilassung aller Ukrainer, die in Russland und auf der besetzten Krim inhaftiert sind. Der Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments Ljudmyla Denisowa wurde Zugang zu Senzow und anderen ukrainischen Gefangenen in Russland trotz der Zusage des russischen Präsidenten Putin verweigert.