Krim: Russische Staatsanwaltschaft fordert weitere 4 Jahre Arbeitslager für Wolodymyr Baluch

Im Prozess gegen den ukrainischen Aktivisten Wolodymyr Baluch hat die russische Staatsanwaltschaft auf der besetzten Halbinsel Krim weitere 4 Jahre Arbeitslager für ihn gefordert.

Unter Berücksichtigung des ersten Prozesses verlangte die Anklage sechs Jahre Arbeitslager und Geldstrafe in Höhe von 10.000 Rubel. Baluch wird vorgeworfen, den Leiter des Untersuchungsgefängnisses in Rosdolne geschlagen zu haben. Baluch und Menschenrechtler behaupten, dass der Leiter den Aktivisten selbst angegriffen habe.

Wolodymyr Baluch ist am 19. März aus Protest gegen seine Verurteilung in einen Hungerstreik getreten. Baluch wurde zu 3 Jahren und 5 Monaten Arbeitslager und zu einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Rubel verurteilt. Er wurde am 8. Dezember 2016 von dem russischen Geheimdienst FSB festgenommen. Nach Angaben des Geheimdienstes wurden auf dem Dachboden seines Hauses 90 Stück Munition und mehrere Sprengkörper entdeckt.Laut Menschenrechtlern und der Verteidigung des Aktivisten wurde er für seine proukrainische Positon, für die ukrainische Staatsflagge in seinem Hof, bestraft.

Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums gibt mindestens 24 ukrainische politische Gefangene in Russland und mehr als 40 auf der besetzten Krim. Unter ihnen ist auch Journalist der Nachrichtenagentur Ukrinform Roman Suschtschenko, der in Moskau wegen Spionage zu zwölf Jahren Lagerhaft verurteilt wurde.