Ukrainischer Gasbetreiber beantragt Beteiligung am Zulassungsverfahren für Nord Stream 2

Das Unternehmen "Betreiber des Gastransportsystems der Ukraine" habe eine Beteiligung am Zulassungsverfahren für die Gaspipeline Nord Stream 2 bei der Bundesnetzagentur beantragt.

Dies meldet Ukrinform unter Berufung auf den ukrainischen Betreiber.

„Wir treten entschieden gegen dieses geopolitisch gefährliche Projekt weiter auf, das die nationale Sicherheit der Ukraine bedroht, die europäische Energiearchitektur zerstört und die EU-Regeln umzugehen versucht. Die Zertifizierung von Nord Stream 2 verstößt gegen Rechte und kommerzielle Interessen des ukrainischen Gasnetzbetreibers, was die Grundlage für unseren Antrag auf die Beteiligung an der Zertifizierung der Nord Stream 2 AG ist. Nord Stream 2 ist nicht auf eine Diversifizierung der Routen für den Gastransport ausgerichtet und gefährdet die Sicherheit der Gaslieferungen nach Europa", erklärte der Generaldirektor des Unternehmens "Betreiber des Gastransportsystems der Ukraine", Serhij Makohon.

„Nord Stream 2 AG darf nur zertifiziert werden, wenn alle nach europäischem Recht festgelegten Erfordernisse erfüllt sind. Das europäische Energiegesetz verlangt eine vollständige Entflechtung vom Pipelinebetreiber Nord Stream 2 und Gazprom sowie die Gewährleistung des diskriminierungsfreien Zugangs zur Leitung durch Dritte - vom Ausgangspunkt bei Ust-Luga, Russland bis zum Endpunkt in Lubmin, Deutschland“, heißt es.

Das Unternehmen besteht darauf, dass das ukrainische Gastransportsystem für Dritte an der russischen Grenze offen sein müsse.

Der erste Strang der Gasleitung Nord Stream 2 sei nach Angaben der Nord Stream 2AG mit sogenanntem technischem Gas befüllt worden  und betriebsbereit.

Am 10. September kündigte der russische Gaskonzern Gazprom an, dass die Ostseepipeline Nord Stream 2 fertiggestellt sei.

Die Gaspipeline Nord Stream 2 ist aus Russland durch die Ostsee nach Deutschland unter Umgehung der Ukraine gebaut. Gazprom ist bei Nord Stream 2 einziger Anteilseigner. Man wartet nun auf eine Zertifizierung durch die deutschen Behörden.

Die Ukraine, Polen, Baltikum-Länder und die USA treten gegen dieses Projekt aktiv auf. Die Regierungen dieser Länder sowie eine einflussreiche Gruppe von Abgeordneten des Europäischen Parlaments sind der Ansicht, dass Russland bereits jetzt die Gaspipeline Nord Stream 2 als hybride Energiewaffe sowohl gegen die Ukraine als auch gegen die gesamte Europäische Union einsetze.

Gegründet wurde das Unternehmen Nord Stream 2 AG von Gazprom international projects LLC, eine Tochtergesellschaft von Gazprom.

nj