Ukraine ist für Deutschland als Handelspartner und Investitionsstandort wichtig: Merkel beim 4. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum.

Die Ukraine ist ein Land mit großem wirtschaftlichen Potenzial. Deutschland schätzt die Ukraine sowohl als Handelspartner als auch als Investitionsstandort sehr, erklärte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Rede per Video beim 4. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum am Freitag in Berlin.

„Rund 2.000 deutsche Unternehmen und Repräsentanzen sind in der Ukraine aktiv, darunter sehr viele deutsche Automobilzulieferer, die rund 35.000 Mitarbeiter vor Ort beschäftigen“, sagte sie. Die Bundeskanzlerin begrüßte alle Gesetzgebungsvorhaben in der Ukraine zugunsten der Investitionen. „Je mehr Rechtssicherheit besteht, umso besser ist natürlich das Investitionsumfeld. Deshalb sage ich noch einmal: Das Bekenntnis der ukrainischen Regierung zu langfristigen und nachhaltigen Reformen ist von großer Wichtigkeit für uns, sagte sie.

Nach Worten von Merkel hat die Ukraine ein großes wirtschaftliches Potenzial. „Sie ist - nicht zuletzt mit ihren vielen qualifizierten Fachkräften - traditionell stark in industriellen Bereichen wie dem Maschinen- und Flugzeugbau. Auch die Agrarwirtschaft gehört zu den Schlüsselbranchen. An Bedeutung gewinnt aber auch die IT-Branche, etwa in Kiew, Lwiw oder Charkiw“, betonte sie.

Die Bundeskanzlerin zufolge ist das Handelsvolumen 2019 um 7,6 Prozent auf über 7,7 Milliarden Euro angewachsen. „Natürlich machte uns aber im letzten Jahr die Coronaviruspandemie sehr zu schaffen. Das galt nicht nur für uns, für Deutschland und die Ukraine, sondern auch für die Weltwirtschaft insgesamt. Aber ich bin recht zuversichtlich, dass vor allem mit den Fortschritten durch die Impfkampagnen auch die wirtschaftliche Entwicklung wieder an Fahrt gewinnen wird“.

Merkel stellte in der Rede Reformfortschritte in der Ukraine fest. Es gebe noch einige Schritte, die jedoch schwierig durchzusetzen seien. „Ich denke zum Beispiel an den Kampf gegen Korruption, an den Justizsektor und an den Bodenmarkt, der natürlich auch von großer Bedeutung ist“, so Merkel.

Das 4. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum findet am 19. März in Berlin statt. Am Forum nimmt auch Ministerpräsident der Ukraine Denys Schmyhal teil. In vier Panels werden die Themen wie industrielle Entwicklung und Digitalisierung, Energiewirtschaft und erneuerbare Energien, Lebensmittelverarbeitung und Landwirtschaft sowie Logistik und Infrastruktur erörtert.