Nord Stream 2: Ukraine kann 3 Mrd. USD jährlich verlieren

Nach dem Bauabschuss des ersten Abschnitts Turkish Stream hat die Ukraine fast komplett den Transit des Erdgases aus der Russischen Föderation in die Türkei, nach Griechenland und Bulgarien verloren.

Das schrieb der Generaldirektor des Betreibers Gastransportsystem der Ukriane, Serhij Makohon, in Facebook.

"Leider muss man feststellen, dass die Ukraine nach dem Start des ersten Bauabschnitts Turkish Stream tatsächlich komplett den Gastransit aus der Russischen Föderation in die Türkei und nach Südeuropa (Griechenland und Bulgarien) verloren hat", schrieb er.

Makohon zufolge werde die Ukraine "nach dem Bauabschluss der Pipeline in Bulgarien und dem Start des zweiten Abschnitts Turkish Stream noch einen Teil des Transits verlieren - nach Ungarn und Serbien (bis 15 Milliarden Kubikmeter Gas). Der Start wird Ende 2020 oder Anfang 2021 erwartet.

Darüber hinaus sei es entscheidend, die Fertigstellung von Nord Stream 2 zu verhindern, da dies bereits ab 2025 zu einem vollständigen Transitverlust führen werde. Für die Ukraine seien es 2,5-3 Milliarden Dollar jährlicher Transit-Eingänge", so der Chef des Unternehmens "Betreiber des Gastransportsystems der Ukraine".

Die "potenzielle Entscheidung des deutschen Energieregulators, die Richtlinien der europäischen Gaspolitik auf Nord Stream auszudehnen, könnte die Rentabilität dieses Projekts deutlich verringern, da Gazprom seine Kapazitäten nur zu 50 Prozent ausnutzen könne. Aber wir alle dürfen uns nicht entspannen. Der Kampf gegen Nord Stream 2 müsse nicht nur für den Betreiber des Gasnetzes der Ukraine, den Naftogas Ukriany (Energieversorger - Red) sondern auch für das Außenministerium und das Ministerium für Energie und Umwelt eine zentrale Aufgabe bleiben", betonte der Beamte.

Wie berichtet, haben Präsidenten Russlands Wladimir Putin und der Türkei Recep Tayyip Erdogan am 8. Januar 2020 die neue Gaspipeline Turkish Stream eröffnet.

nj