Gas-Deal zwischen Ukraine und Russland: Weder Verträge noch Verhandlungen

Es gebe bei Russland weder Verträge noch Verhandlungen bezüglich des Gaseinkaufs.

Dies erklärte der geschäftsführende Direktor des ukrainischen Energiekonzerns Naftogas Juri Witrenko gegenüber Radio Liberty.  

Auf die Frage eingehend, ob Naftogas ein Tochterunternehmen haben könnte, das sich mit Gaseinkäufen bei Gazprom direkt beschäftigen könnte, sagte Witrenko: "Ja, könnte haben. Aber es gibt keine Verträge, keine Pläne, keine Gedanken. Theoretisch ist alles möglich auf der Welt. Aber es gibt keine praktischen Gründe dafür, um momentan darüber zu diskutieren".

"Wir kaufen das Erdgas direkt bei Gazprom nicht", so Witrenko weiter, "weil ukrainische Politiker diesen heroischen Beschluss getroffen haben, kein Gas aus Russland zu beziehen, sondern deswegen, dass Russland die Gaslieferungen eingestellt hat. Und unsere Aufgabe bestand darin, wenn wir verstanden, dass die Russen das Erdgas nicht liefern werden, alternative Möglichkeiten zu finden, um Bedarf der ukrainischen Verbraucher an Gas aus Europa zu decken. Das haben wir gemacht", betonte er.

Am 30. Januar 2019 haben die ukrainische Naftogas Ukrainy AG und der russische Gasmonopolist Gazprom einen Vertrag über den Transit des russischen Erdgases unter Benutzung des ukrainischen Gasnetzes zu den Regeln der Europäischen Union für fünf Jahre unterzeichnet. Der Vertrag kann verlängert werden. Am 1. Januar 2020 ist der Vertrag 2009 zwischen der Ukraine und Russland über die Bedingungen der Beförderung russischen Erdgases durch die Ukraine nach Europa ausgelaufen. Vor der Unterzeichnung dieses Vertrags haben die Parteien einen Vergleichsvertrag abgeschlossen - einen Vertrag über Verzicht auf gegenseitige Forderungen. 

nj