Vertreter des Präsidenten: Ukraine bereitet sich auf das schlimmste „Gas-Szenario“ vor
Die Ukraine plane, die Gasspeicheranlagen maximal voll aufzufüllen, um auf das schlimmste Szenario - die Einstellung des Transits von russischem Gas durch ukrainisches Territorium - vorbereitet zu sein, erklärte der Vertreter des Präsidenten im Ministerkabinett, Andrij Gerus, in einem Interview mit daily.rbc.ua.
„Wenn du auf das schlimmste Szenario vorbereitet bist, dann wird es höchstwahrscheinlich nicht passieren. Daher bereiten wir uns darauf vor, maximal aufgefüllte Gasspeicheranlegen zu haben und mittels dieser Ressource ohne Transit zu überwintern“, sagte er.
Gerus fügte hinzu, es gebe ein Interesse europäischer Unternehmen an Swap-Vereinbarungen, das heißt, sie pumpen jetzt das Gas in die ukrainischen Gasspeicheranlagen, verkaufen es bedingungsweise und kaufen es nach einem Jahr zurück.
„Auch private Händler pumpen das Gas in die Gasspeicheranlagen, um es im Winter zu verkaufen“, sagte Gerus.
Er erinnerte auch daran, dass Gazprom bereit gewesen sei, die Verhandlungen nach den Wahlen wieder aufzunehmen, wenn die ukrainische politische Lage und die neue Regierung bestimmt sein werden.
„Ich denke, jetzt ist es offensichtlich klar, daher werden bald die Verhandlungen mit Russland über Transit und Gasaufkäufe wieder aufgenommen werden, da wir eine Entscheidung des Stockholmer Schiedsgerichts haben, nach der 5 Milliarden Kubikmeter Gas gekauft werden sollen“, sagte Gerus.
Wie berichtet läuft der Vertrag über den Transit von russischem Gas durch das Territorium der Ukraine am 31. Dezember 2019 aus.
Der ukrainische Naftogaz hat erklärt, dass Russland bei künftigen Verhandlungen angeboten wird, innerhalb von 10 Jahren jährlich 60 Milliarden Kubikmeter Gas zu transportieren. Das Angebot sei mit europäischen Partnern abgestimmt, es basiere auf dem europäischen Ansatz zur Bildung des Transit-Tarifs.
Es sei geplant, dass die Verhandlungen zwischen der Ukraine, Russland und der Europäischen Union über ein neues Transitabkommen für russisches Gas im September stattfinden.
Unterdessen hat der russische Energieminister Alexander Nowak am 26. Juli erklärt, Russland habe der Ukraine angeboten, den derzeitigen Gastransitvertrag um ein Jahr zu verlängern.
yv