Naftogaz: Russland verzichtet auf Gasgespräche mit Ukraine und EU

Russland hat auf trilaterale Gespräche über den Transit des russischen Erdgases durch die Ukraine in die EU im Mai, auch nach der Präsidentenwahl in der Ukraine, verzichtet. Es gibt auch keine Zusage für Gespräche im Juni, schreibt der Direktor des Energiekonzerns „Naftogaz“, Juri Witrenko, auf Facebook.

Laut Witrenko verzögern die Russen Gespräche absichtlich. Die Spekulationen über Einfluss auf Präsidenten- oder Parlamentswahl seien nur Ausreden. Witrenko vermutet, dass Russland auf die Entscheidung der dänischen Regierung über die Pipeline Nord Stream 2 wartet. Dann wäre klar, ob die Inbetriebnahme der Gaspipeline sich um sechs Monate verzögert oder nicht. Ihm zufolge kann auch eine mögliche Verzögerung den Transit durch die Ukraine nicht gewährleisten. Russland könne einfach minimale Gasmengen nach Europa im Rahmen der bestehenden Verträge liefern, was zu einer Erhöhung der Gaspreise in Europa führen könne. Russland werde dann Druck auf Europa von der von der Position der Stärke ausüben, um Hürden für Nord Stream 2 zu beseitigen.

ch