Naftogaz-Chef: Russland bereitet sich auf Gas-Transitstopp durch die Ukraine vor

Russland liefert derzeit Rekordmenge von Erdgas in die EU, um europäische Gasvorräte zu erhöhen. Das kann ein Ende des Gastransits durch die Ukraine im Januar 2019 möglich machen, erklärte Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Andrij Koboljew, auf der Investitionskonferenz Concorde Capital 2019.

Koboljew sagte, dass sowohl Chef des russischen Gazprom-Konzerns als auch Putin mehrmals erklärten, dass sie den Gastransit nicht fortsetzen wollen. Nach Einschätzung von Nafogaz gebe es technische Möglichkeit, den Gastransit zu stoppen, auch wenn die Pipeline Nord Stream 2 nicht fertiggestellt würde. Russland könne dann minimale Gasmenge an europäische Kunden im Rahmen der bestehenden Verträge liefern. Koboljew zufolge kann die geschätzte Versorgungslücke für europäische Verbraucher fünf Milliarden Kubikmeter Gas betragen.

Koboljew hält die Wahrscheinlichkeit des vollständigen Transitstopps durch die Ukraine, wie im Januar 2009, für ziemlich hoch. Das könne eine Krise in der Ukraine, auch eine politische Krise, auslösen. „Für uns und für den neu gewählten Präsidenten ist es wichtig, sich darauf vorzubereiten“, betonte er. Nach seinen Worten muss die Ukraine Gasvorräte von mindestens 20 Milliarden Kubikmetern anzulegen, weil es die Möglichkeit gibt, dass die Gasimport aus Europa eingeschränkt werden kann.