Drohnenproduktion in Ukraine für europäische Mittel ist am sinnvollsten – deutscher Politiker

Exklusivmeldung

Europäische Länder sollten angesichts der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit und der Aussichten einer Nato-Mitgliedschaft an Investitionen in die Drohnenproduktion in der Ukraine interessiert sein.

Solche Meinung äußerte der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundeswehroffizier Roderich Kiesewetter in einem Kommentar gegenüber Ukrinform.

„Auf jeden Fall aus Europa, denn die europäischen Staaten haben allesamt nicht die technologischen Entwicklungsstränge und das Know-How wie die Ukrainer. Es ist also entsprechend im Eigeninteresse, wenn wir die Produktion und Entwicklung in der Ukraine unterstützen, um dann selbst bei Bedarf auf das Know-How und die Produktionskapazitäten der Ukraine zurückgreifen zu können“, so der Vertreter der CDU.

Dies könne seiner Ansicht nach durch Direktinvestitionen oder die Gründung von Joint Ventures geschehen.

Kiesewetter ist überzeugt, dass „die eingefrorenen russischen Vermögenswerte unverzüglich an die Ukraine gegeben werden sollten“, um die Produktion von Drohnen und anderen Waffen zu finanzieren.

Der Bundestagsabgeordnete sieht „sehr gute“ Aussichten für eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Ukraine im Rahmen der Drohnenproduktion. Er halte das dänische Modell grundsätzlich für absolut sinnvoll und effizient. Und die Produktion sollte in der Ukraine stattfinden, da die Produktion in Deutschland wesentlich teurer, ineffizienter und langwieriger und zudem auch sabotageanfälliger sei.

„Die Drohnenentwicklung ist so rasant, dass es am sinnvollsten ist, die Anpassungen und Erkenntnisse direkt von der Front in die Entwicklung einfließen zu lassen. Diese Fähigkeiten hat ausschließlich die Ukraine. Zudem ist die Produktion in der Ukraine wesentlich günstiger und effektiver und unterstützt zugleich die Wirtschaftskraft vor Ort“, so Kiesewetter.

„Strategisch betrachtet ist es für die Ukraine klug, sicherheitspolitische Wertschöpfung zu haben, die für die EU und NATO-Staaten essenziell sind, damit die Integration der Ukraine in diese beiden Organisationen einen weiteren Vorteil bietet und somit unentschiedene Staaten überzeugt werden können“, fuhr er fort.

Drohnen seien, so Kiesewetter, mittlerweile essentieller Bestandteil der technologischen Entwicklung der Kriegsführung und der Lagebild-Gebung und sie seien in bestimmten Teilen mitentscheidend, weil einerseits günstige FPV-Drohnen vergleichsweise teure Panzer und Artillerie zerstören können und andererseits Langstrecken-Drohnen auch Logistik tief im Hinterland treffen und zerstören können.

Am 31. Juli unterzeichnete Präsident Wolodymyr Selenskyj das Gesetz Nr. 4561-IX „Über den Staatshaushalt der Ukraine für 2025“, das eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 412,3 Milliarden Hrywnja (UAH) vorsieht. Gemäß Dokument sollen von den insgesamt 412,3 Milliarden UAH 115 Milliarden für die finanzielle Unterstützung von Soldaten aller Streitkräfte und 216 Milliarden für den Kauf und die Produktion von Waffen, Militärausrüstung und Drohnen bereitgestellt werden.

Während des Besuchs des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius in Kyjiw erklärte Selenskyj, die Ukraine werde eine gemeinsame Waffenproduktion mit Deutschland ausbauen.