Generalstabschef Muschenko: Bedrohung durch Russland so hoch wie seit 2014 nicht

Russland verstärkt seine Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenze seit Ende August und stellt die größte militärische Bedrohung für die Ukraine seit der Annexion der Krim 2014 dar.

Das sagte Generalstabschef der ukrainischen Armee Wiktor Muschenko im Interview für die Nachrichtenagentur Reuters. Der General zeigte Reuters Satellitenbilder, die die Stationierung der russischen Kampfpanzer vom Typ „T-62 M“ 18 Kilometer von der Grenze zur Ukraine bestätigen. Seit Mitte September bis 1. Oktober stieg die Zahl der Panzer um mehr als das Doppelte, von 93 auf 250. Muschenko sieht das als Beleg, dass Russland seine Truppen vor der Attacke auf ukrainische Marineboote am 25. November in der Straße von Kertsch aufstockte und dass ein Vorbote für eine vollständige Invasion sein kann. „Vor uns steht ein Aggressor, der keine rechtlichen, moralischen oder anderen Grenzen kennt“, sage der Generalstabschef. Deswegen sei sei es schwer vorauszusagen, wann Russland aktive Kampfhandlungen gegen die Ukraine beginnen könne.

Nach Worten von Muschenko erwartet die Ukraine Hilfe von ihren Verbündeten, vor allem aus den USA. Es gehe um Geräte zur Luft- und Seeaufklärung, Schiffe und Waffen. Der Generalstabschef erwartet nächstes Jahr die Fertigstellung einer Militärbasis am Asowschen Meer. Die Dauer des Kriegsrechtes im Land hängt ihm zufolge von den Handlungen Russlands ab.

ch