Ukrainisches Verteidigungsministerium: Russische Truppen auf der Krim kontrollieren das Schwarze Meer

Russland hat auf der ukrainischen Halbinsel Krim nach der Okkupation einen starken Truppenverband aufgestellt. Der Verband kann die Zone des Schwarzen Meers kontrollieren und die Bedrohung für Küstengebiete darstellen.

Das erklärte der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine für europäische Integration Generalleutnant, Anatolij Petrenko, in seiner Rede auf der internationalen Konferenz „Die besetzte Halbinsel: Vier Jahre des Widerstands“, berichtet ein Korrespondent von Ukrinform.

Der Truppenverband auf der Krim könne laut Petrenko selbständige Operationen in der nordwestlichen strategischen Richtung durchführen. Das erlaube der Russischen Föderation, die Zone des Schwarzen Meers zu kontrollieren, die Instabilität auf den östlichen Teil des Schwarzen Meers zu verbreiten und entsprechend den Luftraum zu kontrollieren und die Bedrohung für Küstengebiete der ganzen Schwarzmeerregion darzustellen.

Petrenko bezifferte die Zahl der russischen Soldaten auf der Krim auf rund 31.000 Mann (2013 gab es rund 12.000). Russland habe auf der Halbinsel 40 Kampfpanzer (2013 gab es nicht), 583 Panzerfahrzeuge, 162 Artilleriesysteme, 113 Kampfflugzeuge. Auf der Krim seien Kriegsschiffe und U-Boote mit „Kalibr“-Marschflugkörpern. Diese Raketen habe Russland vom Kaspischen Meer gegen Ziele in Syrien eingesetzt. Der stellvertretende Verteidigungsminister sagte weiter, die russische Schwarzmeerflotte verfüge über acht Kriegsschiffe, die 52 Marschflugkörper mit einer Reichweite von 1500 bis 2500 Kilometer abfeuern können.

Nach Angaben von Petrenko realisiert Russland planmäßig ein Konzept der so genannten „Sperrzone für den Zugang zur Halbinsel Krim“. Es gehe um Kombination der modernen Flugabwehranlagen, Antischiffsraketen und der Verlegung der taktischen Raketensysteme „Iskander“ aus dem Festland. Das mache die Kontrolle über alle Militärplattformen im Schwarzen Meer möglich.