Vizechef von AKW Saporischschja von Russen entführt

Die Russen haben den stellvertretenden Generaldirektor des besetzten Atomkraftwerkes Saporischschja, Valeri Martynjuk, festgenommen. Gegen ihn werden wahrscheinlich Folter angewendet, gab der Betreiber der ukrainischen Atomkraftwerke Energoatom im Messengerdienst Telegram bekannt.

Nach Angaben des Staatsunternehmens wurde der für Personal zuständige Vizechef am 10. Oktober gekidnappt. Er werde an einem unbekannten Ort gehalten. Die Russen wollen damit laut Energoatom Zugang zu Personaldaten der AKW-Mitarbeiter erhalten, um diese zur Zusammenarbeit mit der russischen Atomenergiebehörde Rosatom zu zwingen.

Energoatom appellierte an den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA Rafael Grossi und an Weltgemeinschaft, sich für die Freilassung von Martynjuk einzusetzen.

 Die russische Armee besetzte das größte Atomkraftwerk Europas im März 2022. Der russische Präsident Putin stellte am Mittwoch das AKW Saporischschja per Dekret unter russische Verwaltung.