Fall von „Wagner-Söldnern“: Jermak sagt bei DBR aus

Der Leiter des Präsidialsbüros, Andrij Jermak, hat am Dienstag bei dem staatlichen Ermittlungsbüro (DBR) als Zeuge im Fall einer Geheimdienstoperation mit Söldnern der russischen Privatarmee „Wagner“ ausgesagt.

Das gab Jermak selbst auf Facebook bekannt. Er habe das DBR am Dienstag um 08:30 Uhr besucht und alle ihm bekannten Informationen mitgeteilt. Es ist ihm zufolge sehr wichtig, dass die Ermittler die Wahrheit herausfinden und Klarheit in die Sache bringen werden.

Nach Angaben des geschäftsführenden Leiters des staatlichen Ermittlungsbüros (DBR), Oleksji Suchatschow, leitete die Behörde zwei Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Operation, wegen der Offenbarung von Staatsgeheimnissen und des Landesverrats, ein. .

Das investigative Netzwerk Bellingcat veröffentliche am 17. November seine Recherchen zum Scheitern der Operation der ukrainischen Geheimdienste, die zur Festnahme der Söldner der „Wagner-Armee“ führen sollte. Nach Angaben von Bellingcat schlug Jermak eine Verschiebung der Operation um eine Woche wegen einer Waffenstillstandsvereinbarung für die Ostukraine vor.

Am 29. Juli 2020 wurden 33 Mitglieder der russischen Privatarmee „Wagner“ nahe der Hauptstadt Minsk in Belarus festgenommen. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft forderte bei Belarus eine Auslieferung von 28 russischen Söldnern, die nach Angaben der Behörde am Krieg in der Ostukraine teilnahmen. Am 14. August übergab Belarus die festgenommenen Söldner an Russland.

Am 18. August berichtete der Journalist Juri Butusow, dass die ukrainischen Geheimdienste die Söldner im Rahmen der Operation für ihre Festnahme nach Belarus lockten. Nach seinen Angaben wurde die Operation durch ein Leck im Präsidialbüro gescheitert.

Die ukrainische Journalisten Yanina Sokolova veröffentlichte Dokumente, die die Vorbereitung der Geheimdienstoperation „Avenue“ und ihre Verschiebung bestätigten.