Fall Tatarow: Antikorruptionsstaatsanwalt Maxym Hryschtschuk bezeichnet Ermittlungen gegen ihn als Versuch der Druckausübung

Der amtierende Leiter der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft Maxym Hryschtschuk hat ein Ermittlungsverfahren des Staatlichen Ermittlungsbüros (DBR) gegen ihn als ein Versuch der Druckausübung genannt.

Das sagte Hryschtschuk in einem Interview für „Babel“. Auf die Frage, ob er weiß, dass DBR am Tag vor dem Neuen Jahr Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen einer Verdachtsmitteilung gegen Oleh Tatarow eingeleitet habe und dass diese Verdachtsmitteilung als ein Versuch, eine unschuldige Person strafrechtlich zu verfolgen, bezeichnet werde. Nach Worten von Hryschtschuk erfuhr er über Ermittlungen aus Medien. Später wurde diese Information bestätigt. „Ich empfinde das als eine Art des Versuchs der Druckausübung. Es gibt keine „unschuldige Person. Alle Entscheidungen sind begründet“, sagte er.

Am 1. Dezember gab der Chefredakteur von „Censor.net“ Juri Butusov bekannt, dass der ehemalige Parlamentsabgeordnete und Ex-Chef des Bauunternehmens „Ukrbud“, Maxym Mykytas, belastend gegen den stellvertretenden Leiter des Präsidialbüros, Oleh Tatarow, in einer Affäre um Wohnungen für die Nationalgarde aussagte. Laut Mykytas habe Tatarow einen Sachverständigen des Innenministeriums für die Erstellung eines falschen Gutachtens bestochen.

Der amtierende Leiter der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft Maxym Hryschtschuk unterzeichnete am 18. Dezember die Verdachtsmitteilung gegen Tatarow.

Tatarow war am 21. Dezember beim Nationalen Antikorruptionsbüro (NABU) erschienen. Er erhielt dort eine Verdachtsmitteilung. Tatarow ließ auch sein Amt für die Zeit der Ermittlungen gegen ihn ruhen lassen.

Das NABU teilte am 23. Dezember mit, dass die Ermittlungen gegen Tatarow wurden nach Beschluss des stellvertretenden Generalstaatsanwalts, Olexij Symonenko, von dem Antikorruptionsbüro in die Zuständigkeit des Sicherheitsdienstes SBU verlegt. Die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft gab zuvor bekannt, dass sie eine Untersuchungshaft für Tatarow mit Möglichkeit einer Kaution von 10 Millionen Hrywnja beantragen will.

Am 30. Dezember zog ein neuer Staatsanwalt im Fall Tatarow einen Antrag auf Untersuchungshaft vor dem Obersten Antikorruptionsgericht zurück.